Hochschule Düsseldorf
University of Applied Sciences
Fachbereich Sozial- & Kulturwissenschaften
Faculty of Social Sciences and Cultural Studies

​​​Studien und Ergebnisse

Teilstudie 1

Schulbefragung

Im Rahmen des Projekts „Zukunft des Ganztags an Düsseldorfer Primarschulen“ wurde eine umfassende Online-Befragung und Gruppendiskussionen an 87 Düsseldorfer Grundschulen durchgeführt. Befragt wurden Schulleitungen, Lehrkräfte, OGS-Koordination, Fachkräfte, Schulsozialarbeit, Elternvertretungen, Bildungsanbieter und andere Akteur*innen der Schulen. Die Themen der Befragung umfassten unter anderem die Bedarfe für Ganztagsangebote, Aufnahmekriterien, Mittagessen, Personal, räumliche Gestaltung und die Zusammenarbeit unterschiedlicher Berufsgruppen im Ganztag. Die Ergebnisse der Befragung geben einen repräsentativen Überblick über die aktuelle Situation und die Anforderungen an den Ganztag in Düsseldorf.

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Teilstudie 2

Kinderbefragung

Das Forschungsprojekt „Zukunft des Ganztags an Düsseldorfer Primarschulen“ untersucht im Rahmen eines Mixed-Methods-Designs die Perspektiven von Kindern, die bereits einen Platz im Offenen Ganztag (OGS) haben. Ziel ist es, Einblicke in die konzeptionelle Ausgestaltung und Umsetzung des Ganztags zu gewinnen. Der Forschungsbericht gliedert sich in zwei Teile: eine quantitative und eine qualitative Studie.
 

Quantitativer Teil

In der quantitativen Untersuchung wurden Kinder der dritten Klassen, die den Ganztag besuchen, im Zeitraum von März bis Mai 2023 schriftlich befragt. Um eine einheitliche Datenerfassung zu gewährleisten, wurde die Erhebung durch Lehr- und Fachkräfte der OGS mittels eines standardisierten Manuals durchgeführt. Befragt wurden die Kinder zu den Themen Qualität im Ganztag, Verpflegung und Mittagessen, Hausaufgaben und Lernzeit sowie zu den Räumlichkeiten und Materialien. Insgesamt gingen 800 Fragebögen von 28 Regelschulen und 3 Förderschulen in die Analysen ein.

 
Qualitativer Teil

Ziel der qualitativen Befragung war es, ein umfassendes Bild des Ganztags aus der Sicht der Kinder zu gewinnen. Die zentrale Forschungsfrage lautete: „Wie werden schulische und sozialpädagogische Qualitätsmerkmale im Ganztag von Grundschulkindern beschrieben?“ Die qualitative Untersuchung nutzte eine multimethodische Herangehensweise, um verschiedene Aspekte des Ganztags wie Gebäude, Räume, Tagesstrukturen, Bedürfnisse der Kinder und außerschulische Aktivitäten zu erfassen. Fünf unterschiedliche Forschungsmethoden wurden verwendet, um die Sichtweisen der Kinder umfassend zu beleuchten und relevante Themen zu identifizieren:

  • 82 Erhebungen mit der Nadelmethode (Sozialraum)
  • ​93 Subjektive Landkarten – Mental Maps (Sozialraum & Orte neben der Schule)
  • 65 Fotobasierte Begehung der Schule (Außengelände & Schulgebäude)
  • 93 Subjektive Schulkarte (Außengelände & Schulgebäude)
  • 72 Zukunftsvisionen (Tagesstruktur, Regeln & Alltag)
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Teilstudie 3

Kooperationspartner*innen-Befragung

Im Projekt „Zukunft des Ganztags an Düsseldorfer Primarschulen“ wurde eine Online-Befragung unter 22 Vertreter*innen von Trägerorganisationen durchgeführt, die sowohl große als auch kleine Trägerorganisationen zu repräsentieren. Die Befragung, die zwischen Mai und August 2023 stattfand, hatte das Ziel, die Sichtweisen der Träger auf zentrale Aspekte des Ganztags zu erfassen, um die zukünftige Ausgestaltung und Verbesserung des Ganztagsangebots zu unterstützen. Schwerpunkte der Befragung waren die personelle Ausstattung, Gesundheitsmanagement, Ferien- und Urlaubsplanung, die Gestaltung des Ganztags, Leitungssysteme sowie die Nutzung von Räumen. Zudem wurden Lösungsansätze für die künftige Gestaltung des Ganztags diskutiert.

Aufgrund der geringen Stichprobengröße werden die Ergebnisse der Trägerbefragung an dieser Stelle nicht öffentlich veröffentlicht.

 


Teilstudie 4

Expert*innenbefragung

Im Rahmen des Projekts „Zukunft des Ganztags an Düsseldorfer Primarschulen“ wurden 17 Expert*innen befragt, die in Bereichen wie Schulentwicklung, Kinder- und Jugendhilfe, Bildungsangebote und Politik der Stadt Düsseldorf tätig sind. Ziel der Interviews war es, zu ermitteln, was bei der Entwicklung des Offenen Ganztags an Grundschulen im Hinblick auf den ab 2026/27 geltenden Rechtsanspruch auf einen Ganztagsplatz beachtet werden muss. Die Interviews wurden narrativ geführt und thematisch auf die jeweiligen Expertisen der Befragten abgestimmt. Wichtige Themen waren die Rahmenbedingungen des Ganztags, seine Gestaltung, die Bedürfnisse der Kinder, die Entwicklung der Schulen, die Raumsituation, die Personalsituation sowie die Rolle von Bildungsanbieter*innen und außerschulischen Kooperationen. Die Ergebnisse wurden durch eine kategorienbasierte Inhaltsanalyse ausgewertet, um ein umfassendes Bild der verschiedenen Perspektiven auf die Zukunft des Ganztags zu erhalten.

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Teilstudie 5

Elternbefragung

Im Rahmen des Forschungsprojekts „Zukunft des Ganztags an Düsseldorfer Primarschulen“ wurde eine Online-Befragung unter Eltern durchgeführt, die eines ihrer Kinder an einer Düsseldorfer Grundschule anmelden. Ziel war es, die Perspektiven und Wünsche der Eltern in Bezug auf das Ganztagsangebot zu erfassen. Die Befragung wurde zwischen Oktober 2022 und März 2023 an 92 Grundschulen durchgeführt. Es nahmen 230 Eltern teil. Die Themen umfassten unter anderem die Erwartungen an die Betreuung in der Ganztagsschule sowie die angebotenen Programme. Die Ergebnisse dienen als Grundlage für die zukünftige Gestaltung und Verbesserung des Ganztagsangebots, vor allem im Hinblick auf den ab 2026/27 geltenden Rechtsanspruch auf einen Ganztagsplatz.

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Querschnittsbericht

Qualifizierungsbedarfe und -wege im Offenen Ganztag der Stadt Düsseldorf

Mit dem geplanten flächendeckenden Ausbau des Ganztags bis zum Schuljahr 2026/27 stehen neben der quantitativen Erweiterung auch Fragen der pädagogischen Qualität im Mittelpunkt der bildungspolitischen Diskussion. Ein wesentlicher Aspekt dieser Qualitätsdiskussion betrifft die Qualifizierungsbedarfe und -wege der Fachkräfte, die im Ganztag tätig sind, sowie die Entwicklung und Qualifizierung von multiprofessionellen Teams.
In allen Teilerhebungen zeigt sich, dass die Personal- und Qualifizierungsbedarfe eine zentrale Rolle spielen. Der Bericht analysiert die unterschiedlichen Perspektiven von schulischen Akteur*innen, Kooperationspartner*innen der Stadt Düsseldorf sowie Expert*innen und untersucht, wie diese Gruppen die aktuellen Qualifizierungsbedarfe im Ganztag beschreiben. Er fasst die unterschiedlichen Sichtweisen zusammen und erarbeitet spezifische Qualifizierungswege, die auf die besonderen Anforderungen des Ganztags in Düsseldorf zugeschnitten sind. Abschließend werden konkrete Handlungsempfehlungen für die Stadt Düsseldorf abgeleitet, um die Qualität des Ganztags nachhaltig zu sichern und weiterzuentwickeln.

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Zusammenführung der Ergebnisse der Teilstudien

Merkmale struktureller Qualität im Offenen Ganztag: Ein Modell für die qualitätsorientierte Weiterentwicklung von Ganztagsangeboten

Das Modell zur qualitätsorientierten Weiterentwicklung des Offenen Ganztags an Düsseldorfer Primarschulen basiert auf empirisch validen und theoretisch fundierten Ergebnissen, die im Rahmen des Projekts „Zukunft des Ganztags an Düsseldorfer Primarschulen“ zwischen Mai 2022 und Dezember 2023 gewonnen und ausgewertet wurden. Diese Ergebnisse speisen sich aus verschiedenen Perspektiven, darunter schulische Akteur*innen, Eltern, Kinder, Träger der Kinder- und Jugendhilfe sowie Expert*innen des Ganztags. Auf Basis dieser Daten wurde ein Modell entwickelt, das die Empfehlungen der Einzeluntersuchungen zu einem umfassenden Konzept für die Weiterentwicklung des Ganztags zusammenführt.

Dieses Modell dient Schulen als Orientierung und Hilfestellung bei der Reflexion und Planung des qualitätsorientierten Ausbaus ihres Ganztagsangebots. Ziel ist es, die konzeptionelle Arbeit der Schulen zu erleichtern und zu strukturieren, um die pädagogische Qualität im Ganztag kontinuierlich zu verbessern. Es bietet eine gemeinsame Grundlage, auf der Schulen ihre Entwicklungsprozesse starten oder fortsetzen können.

Die Qualitätskriterien, die in diesem Modell beschrieben werden, basieren ausschließlich auf den spezifischen Ergebnissen des Düsseldorfer Ganztags. Obwohl diese Ergebnisse nicht ohne Weiteres auf andere Städte oder Regionen übertragbar sind, bieten sie eine solide Basis für weitere Forschung. Das Modell legt einen starken Fokus auf die sozialpädagogischen Prozessmerkmale, die in Zukunft mit schulischen Qualitätsentwicklungsprozessen kombiniert werden können, um eine ganzheitliche Entwicklung des Ganztags zu fördern.​​

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