AKTUELLES
Forschungsbericht: Selbstvertretung in der Armutsbekämpfung
In einer Kurzexpertise werden Strukturen untersucht, in denen sich Menschen, die Erfahrung mit dem Leben in Armut haben, am Politikfeld Armutsbekämpfung beteiligt werden. Solche Strukturen finden sich sowohl in den Armutskonferenzen verschiedener Bundesländer, dem Treffen von Menschen mit Armutserfahrungen in NRW oder dem Treffen von Menschen mit Armutserfahrungen bei der Nationalen Armutskonferenz (nak). Andere europäische Länder sind im Aufbau solcher Strukturen aber schon weiter. Ausgeprägtere Institutionalisierungen finden sich unter anderem in Österreich, Belgien, Spanien oder Portugal.
Die Expertise zeigt: Eine institutionalisierte Einbindung von Menschen mit Armutsbekämpfung in der Armutsbekämpfung ist sinnvoll und zeigt deutliche Wirkungen. Die Regionen, in denen eine institutionalisierte Beteiligung weiter fortgeschritten ist als in Deutschland, zeigen, was möglich ist. Der Abschlussbericht stellt die Strukturen der Organisationen vor, gibt Auskunft über ihre Handlungsbereiche und das jeweilige Einwirken auf politische Prozesse.
Mehr zum Forschungsprojekt und den Abschlussbericht zum kostenlosen Download finden Sie hier.
Policy Paper: Teilhabe stärken
Menschen mit Armutserfahrung entwickeln 53 Empfehlungen für die Landesregierung, wie Armut und ihre Folgen politisch bekämpft werden können. Das Policy Paper der FSPE ist das Ergebnis eines Impuls-Workshops, in dem rund 80 Teilnehmende Problemlagen und Lösungen miteinander erarbeitet haben. Workshop und Policy Paper sind auf Bitte der Landesregierung in NRW entstanden, die armutsbetroffene Menschen stärker in die Armutsbekämpfung einbinden will
Die Ergebnisse zeigen: Die Förderung von Treffen von Menschen mit Armutserfahrungen
lohnt sich und muss verstetigt werden. Menschen, die im politischen und gesellschaftlichen Diskurs nur wenig zu Wort kommen, werden als politische Akteure ernstgenommen und geben konkrete politische Anregungen. Ihre Vorschläge sind umsetzbar, ausgereift und berücksichtigen Aspekte eines komplexen föderalen und versäulten Systems. Sie benötigen aber auch Resonanzen und Antworten von politischen und exekutiven Akteure, um das Versprechen größerer Partizipation tatsächlich einzulösen.
Teilhabe stärken! 53 Impulse für Menschen mit Armutserfahrung für das Land NRW - Web-Version
Teilhabe stärken! 53 Impulse für Menschen mit Armutserfahrung für das Land NRW - Print-Version
Studie zur Diskriminierung wohnungsloser Menschen am Wohnungsmarkt erschienen
In einer partizipativen Studie, die auf Initiative und in Kooperation mit Arnd Liesendahl und MIchael Müller, entstanden ist, wird untersucht, ob und wie wohnungslose Menschen auf dem Wohnungsmarkt ungerechtfertigt benachteiligt werden. Die Studie belegt, dass wohnungslose Menschen durch strukturelle Barrieren und weit verbreite Diskriminierungen systematisch vom Wohnungsmarkt ausgeschlossen werden. Die Ausschlüsse sind umfassend und massiv und bewirken einen weiteren Rückzug vom Wohnungsmarkt. Damit verweigert der Wohnungsmarkt gerade jenen Menschen den Zugang, die am meisten auf ihn angewiesen sind. Neben anderen Maßnahmen benötigen wohnungslose Menschen spezifische Zugänge, um die Barrieren und Diskriminierungen überhaupt überwinden zu können. Hier geht es zur gesamt Studie:
Zugang verweigert! Web-Version
Zugang verweigert! Print-Version
Nie Wieder ist Jetzt!
Die Recherchen von correktiv zeigen die menschenfeindlichen Pläne und die systematische Vernetzung der extremen Rechten in Deutschland. Aber die wachsenden Einflussnahmen der Demokratiefeinde finden nicht nur bei Geheimtreffen sondern überall in der Gesellschaft statt - auch in der Sozialen Arbeit. Aus aktuellem Anlass ein Überblick und Links zu Publikationen zum Thema.
Der Übersichtsband die extreme Rechte in der Sozialen Arbeit Grundlagen – Arbeitsfelder – Handlungsmöglichkeiten (Gille/Jagusch/Chehata, 2022, bei Beltz Juventa)
Die empirische Studie zu Einflussnahmen der extremen Rechten in Mecklenburg-Vorpommern bei Beltz Juventa (Gille/Krüger/Wéber 2022, bei Beltz Juventa - open access!)
Die FGW-Studie "Die Neue Rechte in der Sozialen Arbeit in NRW" (Gille/Jagusch, 2019, open access!)
An english summary on the empirical studies on influences of the far righ on social work in Germany (Gille/Krüger/Wéber 2022, im European Journal of social work)
Lehr- und Forschungsgebiete
Soziale Arbeit in Kontexten von Armut und Ausgrenzung
Wohlfahrtsproduktion von unten und akteursbezogene Forschungsperspektiven
Sozialpolitik und Soziale Arbeit
Erwerbslosigkeit, Erwerbsarbeit und Arbeitsmarkt
Drogen- und Wohnungslosenhilfe
zivilgesellschaftliches Engagement und Freiwilligendienste
Inter- und transnationale Aspekte Sozialer Arbeit