„Kinder als Stakeholder in Kindertageseinrichtungen [KiSte] – Studie zu den Sichtweisen der Kinder auf institutionelle Arrangements“
Das Forschungsvorhaben wird in Kooperation von der Hochschule Düsseldorf, vertreten durch Prof'in Dr'in Katja Gramelt, und der Universität Kassel, vertreten durch Prof. Dr. Werner Thole durchgeführt. Die Finanzierung erfolgt durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in der Förderlinie „Qualitätsentwicklung für gute Bildung in der frühen Kindheit“. Die Förderdauer beträgt drei Jahre, vom November 2018 bis April 2022.
Ziel des Forschungsprojektes „Kinder als Stakeholder in Kindertageseinrichtungen“ (KiSte) ist die empirisch fundierte Erfassung der unterschiedlichen Sichtweisen von Kindern auf ihren Kindergarten. Es wird davon ausgegangen, dass Kinder eigenständige Ideen zur Ausgestaltung der frühpädagogischen Arrangements haben, diese aber nicht durchgängig im Diskurs um die Weiterentwicklung frühpädagogischer Einrichtungen wahrgenommen werden. Kinder sind neben den Pädagog*innen, die zentralen Akteur*innen und Gestalter*innen des pädagogischen und sozialen Alltags in Kindertageseinrichtungen. In dem Forschungsvorhaben erhalten die Kinder die Möglichkeit, die für sie relevanten Aspekte zu filmen und in parallel verlaufenden Interviews ihre Sicht- und Deutungsweisen zu beschreiben. Vermutet wird, dass die Formen, wie sich die Kinder in den Räumen bewegen, Beziehungen gestalten und den unterschiedlichen Aspekten des pädagogischen Alltags Bedeutung beimessen, keineswegs identisch sind.
Die kindlichen Sichtweisen auf die institutionellen Angebote der Pädagogik der frühen Kindheit werden mittels eines qualitativ-rekonstruktiven Methodendesigns in Kindertageseinrichtungen erhoben. Mit selbstgeführten Videokameras zeigen die Kinder dabei den Forscher*innen ihre Kindertageseinrichtung und legen damit ihre Sichtweise auf die Einrichtung offen. Die Forscher*innen begeben sich bei diesem Vorhaben mit den Kindern ins Feld und sind teilnehmende Beobachter*innen sowie Gesprächspartner*innen im Dokumentationsprozess, der mit den Kindern gemeinsam gestaltet wird. Das Forschungsdesign des skizzierten Vorhabens legt Wert auf partizipatorische Möglichkeiten für Kinder im Forschungsprozess und beruht auf drei forschungspraktischen methodischen Verfahren der Datengewinnung. Es werden ein ethnographischer Zugang, videographische Elemente und Interviews mit Kindern miteinander verbunden.
Das Forschungsvorhaben bietet aufgrund seiner anwendungsbezogenen Forschung die Möglichkeit, wissenschaftliche Erkenntnisse in die pädagogische Praxis einzubringen. Besondere Relevanz kommt dem Aspekt der Gestaltung des pädagogischen Alltags durch die Akteur*innen der Kindertageseinrichtungen zu. Sollen die Gelingensbedingungen und Hindernisse für eine qualitativ gute frühkindliche Bildung sowie eine umfassende Bildungsteilhabe aller Kinder identifiziert werden, scheint es unabdingbar, die Sichtweisen der Kinder einzubeziehen und als entscheidend für die weitere Entwicklung und Professionalisierung dieses Handlungsfeldes zu markieren.
Weitere Informationen:
Bundesministerium für Bildung und Forschung