Teilhabe trotz Duldung? Kommunale Gestaltungsräume für geduldete Jugendliche und junge Erwachsene
Aktuelles
Fachtagung: Teilhabe trotz Duldung? Stadt gestalten, Zugänge öffnen, Aufenthalt sichern
18./19. Januar 2024, HS Düsseldorf
Das von der Stiftung Mercator geförderte Forschungsprojekt “Teilhabe trotz Duldung? Kommunale Gestaltungsräume für geduldete Jugendliche und junge Erwachsene” befasst sich mit den Wegen in Aufenthaltssicherung, Arbeit und Ausbildung. Dabei wurden sowohl Expert*innen aus Sozialer Arbeit, Verwaltung und Zivilgesellschaft interviewt als auch
junge Menschen im Duldungsstatus. Vergleichend wurde die Situation in sechs Kommunen in den Bundesländern Bayern, Hessen und Nordrhein-Westfalen betrachtet.
Unser Verbundteam - Susanne Spindler, Ilker Ataç, Marina Mayer, Gesa Langhoop, Karin Scherschel und Sara Madjlessi-Roudi - präsentiert Befunde und formuliert Handlungsempfehlungen. In Diskussionsforen und Workshops diskutieren wir über Wege, den Aufenthalt zu sichern.
Eingeladen sind Menschen aus Wissenschaft und Praxis.
Mehr Informationen zum Tagungsprogramm im Flyer.
Um Anmeldung wird gebeten: https://share.hs-duesseldorf.de/anmeldungen/soz-kult/weiterbildung/formular.aspx?VSID=308
Flyer Fachtagung Teilhabe trotz Duldung.pdf
Projektbeschreibung
Die Situation der Geduldeten ist in der Bundesrepublik bislang weitgehend unbekannt, wird gesellschaftspolitisch kaum diskutiert und wissenschaftlich wenig erforscht. Das Untersuchungsvorhaben setzt hier an: Es analysiert empirisch die Teilhabe junger Geduldeter in Ausbildung und Arbeitsmarkt sowie die Rahmenbedingungen der Verfestigung ihres Aufenthaltes in der Aufnahmegesellschaft. Dabei werden kommunale Studien in je zwei Kommunen in Bayern, Hessen und NRW in im Rahmen eines bundesweiten Projekts in Zusammenarbeit mit der Universität Eichstätt Ingolstadt (Prof.in Dr.in Karin Scherschel) und der Hochschule Fulda (Prof. Dr. Ilker Ataç) durchgeführt:
Die das Projekt leitende These lautet: Teilhabemöglichkeiten stehen nicht nur in einem Zusammenhang mit in- oder exklusiven gesetzlichen Regelungen, sondern mit den kommunalen Praktiken ihrer Auslegung, die von den lokalen Gegebenheiten, den Kooperationen der Akteure, und auch von bundeslandspezifischen Gegebenheiten, Erlassen und Programmen beeinflusst werden. Obwohl es zahlreiche rechtliche Vorgaben gibt, geschieht Teilhabe „vor Ort“. D.h. es sind die Rahmenbedingungen in den Städten und Kommunen, die dazu beitragen, ob Teilhabeprozesse gelingen können. Sie sind die Orte, an denen Menschen Anlaufstellen und Ansprechpartner*innen finden, an denen sie Bildungseinrichtungen, Arbeitsstellen und Ämter aufsuchen und damit Teilhabe konkret stattfindet (oder auch nicht stattfindet), und sie sind zugleich auch Orte der politischen Aushandlung. Uns interessieren sowohl die kommunalen Kooperationsbeziehungen zwischen relevanten Ausbildungs- und Arbeitsmarktakteuren, Unterstützungssystemen (Zivilgesellschaft, Soziale Arbeit) als auch die subjektive Perspektive und Erfahrungen der Geduldeten. Aufbauend auf Möglichkeiten guter Praxis, möchten wir Wege erarbeiten, die Erfolg versprechend für Teilhabeprozesse geduldeter Menschen sind.
Projektleitung: Prof.in Dr.in Susanne Spindler
Mitarbeiterin: Dr.in Sara Madjlessi-Roudi
Kooperationspartner:innen: Prof.in Dr.in Karin Scherschel, Marina Mayer, M.A. (Universität Eichstätt Ingolstadt), Prof. Dr. Ilker Ataç, Gesa Langhoop (HS Fulda)
Förderung: Stiftung Mercator
Laufzeit: 2021 – 2024