KOLLABORATIVE, KOLLEKTIVE, AKTIVISTISCHE ANSÄTZE IN KÜNSTLERISCH-ÄSTHETISCHEN PRAKTIKEN DER COMMUNITY ARTS
Das zunächst auf zwei Jahre angelegte Projekt ComArts ist hervorgegangen aus verschiedenen Projektseminaren im Bereich Kultur, Ästhetik, Medien sowie der Arbeit des Rolling Eyes Collectives (seit 2018). Grundlage des Projekts ist die Entwicklung und Umsetzung eines Arbeits- und Projektmodells zur Erforschung, Weiterentwicklung und Bündelung dieser gemeinsamen Aktivitäten.
Der im deutschen Sprachraum eher unbekannte Ansatz der Community Arts bietet wichtige Kernkonzepte für die gezielte und systematische Zusammenführung älterer Ideen der Ästhetischen Bildung und des Einsatzes künstlerisch-ästhetischer Praktiken in der Sozialen Arbeit mit einer genuin künstlerischen Idee der Eigenständigkeit und der freiheitlichen Bildung.
Das Projekt ComArts entwickelt Instrumente zur Erforschung des Community Arts-Ansatzes. Möglichkeiten und Strukturen von Community Arts werden mit einem spezifischen Artistic Research Verfahren untersucht, um sie für Forschung und Lehre im deutschen Sprachraum anschlussfähig zu machen. Durch die Entwicklung einer klaren Benennung und strukturellen Einbindung des Ansatzes können neue Impulse für die künstlerisch-ästhetische Bildungsarbeit entstehen, die den Studierenden eine eigenständige Weiterentwicklung in ihren künftigen Berufsfeldern ermöglichen.
Das Konzept der Community Arts verfolgt kollaborative, kollektive Ansätze unter Berücksichtigung sozialer und künstlerischer Diskurse sowie Diversität von Gemeinschaften/Communities. Der Community Arts- Ansatz stellt eurozentristische Freiheits-Diskurse in Frage und eröffnet Räume der Selbstgestaltung heterogener Gemeinschaften durch gemeinsames Handeln.
Die intersektionale und dekoloniale Abwendung von der Idee der Originalität und Subjektzentrierung innerhalb des Ästhetischen Diskurses hin zu einer kollektiven, konzeptuellen Ausrichtung bietet die Chance, motivierende Veränderungsprozesse in Gang zu setzen.
Geplante Aktivitäten:
◦ Entwicklung und Umsetzung neuer Bildungskonzepte, Strategien und Methoden für Forschung und Lehre (z.B. Artistic Research)
◦ Bereitstellung von Arbeits- und Vorbereitungsräume für regionale CommunityArts-Aktivitäten, Ausbau der Zusammenarbeit
◦ Aufbau eines CommunityArts-Centers durch die Einbindung der Lehr-Praxis-Forschung auf der Grundlage der künstlerisch-ästhetischen Arbeit mit Studierenden.
◦ Konzeptentwicklung des CommunityArts-Gedankens für Seminare und Workshops. Einbindung der wissenschaftlichen und künstlerischen Mitarbeitenden in die Lehre, Unterstützung bei den künstlerisch-praktischen Teilen der Lehre und in Seminaren.
◦ Entwicklung von Lehrmaterialien und Materialien für die praktische Arbeit im Feld der CommunityArts.
◦ Netzwerkarbeit mit Künstler*innenkollektiven, kollaborativer und intersektionaler Kulturarbeit, Communitybased Cultural Work etc.
◦ Diskurs und Kollaboration mit Kulturinstitutionen (regional und überregional), Aufbau einer neuen Netzwerkstruktur
◦ Dokumentation, Evaluierung von Ansätzen und Aktivitäten