Hochschule Düsseldorf
University of Applied Sciences
Fachbereich Sozial- & Kulturwissenschaften
Faculty of Social Sciences and Cultural Studies

Bei uns nicht?!


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​am 19.9.2024 an der Hochschule Düsseldorf


​Sexualisierte Gewalt gegenüber Kindern und Jugendlichen ist kein gesellschaftliches Randphänomen, sondern alltäglich und heterogen in seinen Erscheinungsformen. So waren allein im Jahr 2022 im Hellfeld durchschnittlich 48 Kinder und Jugendliche pro Tag von sexualisierter Gewalt betroffen (vgl. Polizeiliche Kriminalstatistik, 2022).

Die Zahlen aus dem Hellfeld bilden dabei nur einen Bruchteil der tatsächlichen Fälle von sexualisierter Gewalt gegenüber Kindern und Jugendlichen ab. Expert*innen schätzen die Dunkelziffer um ein Vielfaches höher (Witt et al., 2017; ca. 0,017 % werden polizeilich erfasst). Demnach ist es mehr als wahrscheinlich, dass Fachkräfte in der Jugendförderung im Rahmen ihrer Arbeit mindestens einer betroffenen Person begegnen.

Welche fachlichen Ressourcen benötigt man als Fachkraft, um diesem wichtigen Thema in der praktischen Arbeit sensibel und gleichzeitig aktiv zu begegnen? Tabuisierungsstrukturen, Skandalisierung sowie Fehlinformationen können vom bedachten Handeln abhalten und erhöhen das Risiko, dass sexualisierte Gewalt unentdeckt bleibt.

Der vom Amt für Soziales und Jugend Düsseldorf in Kooperation mit der Hochschule Düsseldorf organisierte Fachtag zielt darauf ab, Fachkräften Sicherheit und fachliche Grundlagen im Umgang mit sexualisierter Gewalt zu vermitteln, damit sie handlungsfähig und besonnen für Kinder und Jugendliche da sein können. Durch den Tag begleitet Sie der Moderator Hamzi Ismail (WDR).


Ablauf


09:00 Uhr
​Ankommen, Stehcafé und Markt der Möglichkeiten
​Gebäude 4, Foyer

​09:30 Uhr
Einstieg und ​Grußworte
​​Gebäude 4, Audimax
​10:00 Uhr

Vortrag von Prof. Dr. Fatma Çelik und Prof. Dr. Katharina Gosse (Hochschule Düsseldorf)
Die Relevanz wissenschaftlicher Erkenntnisse 
in der Prävention von sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche
Gebäude 4, Audima​x

​10:45 Uhr
Vortrag von Kirsten Schumacher (Landesfachstelle Prävention sexualisierte Gewalt​)

„Kultur der Achtsamkeit“ - Verantwortungsgemeinschaft im Kontext sexualisierter Gewalt

Gebäude 4, Audima​x

​11:30 Uhr
​Kaffeepause und Markt der Möglichkeiten 
Gebäude 4, Foyer

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​12:00 Uhr
​Impuls-Phase 1 mit 12 Workshopssiehe Workshopbeschreibung​

​siehe Workshopbeschreibung
13:00 Uhr​
​Mittagsimbiss und Markt d​​er Möglichkeiten
​​Gebäude 4, Foyer​
​14:00 Uhr
Vortrag von Andreas Back (Stadt Düsseldorf)
Kinderschutz in Düsseldorf
​Gebäude 4, Audima​x

15:00 Uhr 

​​Impuls-Phase 2 mit einer Wiederholung der 12 Workshops
​​siehe Workshopbeschreibung
​16:00 Uhr
​Ende der Veranstaltung
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Workshops der Impuls-Phase

​Die Impulsphasen finden einmal von 12-13 Uhr und einmal von 15-16 Uhr statt. Die Workshops werden in beiden Phasen angeboten und können entweder am Mittag oder am Nachmittag belegt werden. Bei der Anmeldung können Sie Ihre Wunschworkshops, solange verfügbar, auswählen.


​​​Workshop 1 und 13: ANKOMMEN ohne anzukommen… Flucht ‒ Migration ‒ Trauma ‒ Identität - Trauma​
Mehr Inform​atio​nen

Workshop mit Ceciliah-Mary Kapilya, VIBA e.V. / Verein für Interkulturelle Bildung und Austausch e.V., Dipl. Erziehungswissenschaftlerin und Dipl. Sozialpädagogin, systemische Supervisiorin und Kinder-, Jugend- und Familientherapeutin (DGSV), ausgebildete interkulturelle Trainerin und traumazentrierte Fachberaterin (DeGPT)​

Gebäude 3, Raum 03.E.001
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Die Auswirkungen und Folgen systemimmanenter Prozesse auf die psychosoziale Gesundheit und Entwicklung von geflüchteten und immigrierten Kindern und ihren Familien bilden hier die Grundlage für das „fachliche Blitzlicht“. Je unbekannter der kulturelle und familienbiografische Hintergrund der Adressant:innen ist, umso wichtiger wird das methodische Herangehen zur Einordnung in einem erforderlichen Kinderschutz. Fachlicher Austausch zu unterstützender Methodik, kulturellen Codes und transkultureller Verständigung zur sachgerechteren Einschätzung im Rahmen eines kultursensiblen Kinderschutzes stehen daher im Mittelpunkt der Betrachtung.

​​​​Workshop 2 und 14: Warum hast du nichts gesagt? Fördernde und hemmende Einflussfaktoren auf Disclosure im Kontext von sexualisierter Gewalt im Kindes- und Jugendalter​
Mehr Inform​ationen
Workshop mit Prof. Dr. Fatma Çelik, Hochschule Düsseldorf, Diplom-Psychologin | B.A. Psychologie & Sozialpädagogik, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin im Vertiefungsfach: Systemische Therapie, Professur für Psychologie der Lebensspanne, Fachbereich Sozial- & Kulturwissenschaften

Gebäude 4, Raum 04.E.002

Disclosure bezeichnet das Aufdecken beziehungsweise Offenlegen einer sexualisierten Gewalterfahrung (Christmann, 2020), welche selten von Betroffenen selbst initiiert wird (Kogan, 2004) und für diese ggf. negative Folgen mit sich ziehen kann. Aktive Kontaktaufnahmen durch Kinder und Jugendliche selbst zu Hilfesystemen sind mit hohen Schwellen für Betroffene verbunden und können strukturell auch nicht ausreichend abgefangen werden (Meysen et al., 2023). Erlebnisse sexualisierter Gewalt (SGK) werden nur selten angezeigt aus Angst vor Repressalien durch Täter*innen, Anzweifelung der Tat und fehlende Sicherheit in der Einschätzung des Erlebten als Straftat (Hoell et al., 2023).

Bekannte Barrieren im Kontext von sexualisierter Gewalt sind u.a. Schuld- und Schamgefühle (z.B. Gámez-Guadix et al., 2023), welche durch Loyalitäts- und Ambivalenzkonflikte zu den in den meisten Fällen bekannten Täter:innen und im Falle von Grooming durch die der sexuellen Gewalt vorausgegangenen Beziehungsaufbau ausgelöst werden (Wolf & Pruitt, 2019). Sexuelles Grooming beschreibt dabei den Prozess, in dem eine erwachsene Person Kontakt zu einer minderjährigen Person aufbaut, mit dem Ziel, diese für sexuelle Handlungen zu missbrauchen (Craven et al., 2006). Dies erschwert die Identifikation für Kinder und Jugendliche, da missbräuchliche Verhaltensweisen in der Regel erst dann umgesetzt werden, wenn eine tiefe emotionale Bindung zwischen Täter:in und minderjähriger Person besteht (O’Connell, 2003). Sexuelles Grooming kann dabei sowohl in Offline-Umgebungen (z.B. intrafamiliär, in pädagogischen Einrichtungen) sowie Online-Umgebungen (z.B. soziale Medien, Akhtar, 2014; Stelzmann et al., 2020) stattfinden.

SGK ist in der Gesellschaft nach wie vor ein stark tabuisiertes Thema (z.B. (Collin-Vézina et al., 2015; Görgen & Fangerau, 2018). Diese Tabuisierungsstrukturen zeigen sich dabei auch bei Fachkräften, was teilweise auf einen ungenügenden Wissensstand oder Fehlvorstellungen zurückzuführen ist (Çelik & Karabaş, 2022; Wurtele, 2018). Ziel des Workshops ist es daher, Barrieren zu identifizieren und Lösungsideen zur Aufhebung dieser anzustoßen.​

​​​​Workshop 3 und 15: Gesprächsführung für Fachkräfte / Umgang mit Offenbarungen
Mehr Informationen
Workshop mit Suzana Erlauer, Fachberatungsstelle für Familien mit Gewalterfahrung der Diakonie Düsseldorf, Dipl.Soz.Päd., syst. Familientherapeutin, Fachkraft für Täterarbeit nach Häuslicher Gewalt und „Fachkraft sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche“

Gebäude 3, Raum 03.2.052

Ein Kind oder Jugendlicher vertraut sich mir mit dem Thema sexualisierte Gewalt an – wie kann ich in dieser Situation für mein Gegenüber präsent sein, besonnen reagieren und auch auf meine Grenzen achten? In dem Workshop werden diese Fragen behandelt und fachlich verortet.​

Workshop 4 und 16: Psychohygiene – Umgang mit eigener Betroffenheit im Kinderschutz​​
Mehr Informationen
Workshop mit Dipl.-Psychologin Eva Löhr & Dipl.-Psychologin Verena Ben Abdellah, Systemische Familientherapeutin (SG), Systemische Supervisorin (IFW)

Gebäude 3, Raum 03.2.041

Im Kinderschutz stehen Sie häufig vor herausfordernden und emotional belastenden Situationen, die Ihr psychisches Wohlbefinden beeinträchtigen können. Wie gehen Sie mit der eigenen Betroffenheit im Zuge von Kinderschutzfällen um?

Darüber möchten wir in diesem Workshop mit Ihnen in den Austausch kommen. Nach einer kurzen Einführung zum Thema Psychohygiene und ihre Bedeutung im Kinderschutz, werden wir Ihnen Methoden und Techniken zur Selbstfürsorge und Resilienzstärkung an die Hand geben und in kleinen Übungen ausprobieren. Die Techniken sind praktikabel und können leicht in den Alltag integrieren werden.

Workshop 5 und 17: Wie werden Kinderschutzmeldungen in Düsseldorf bearbeitet? (Kindesalter)
Mehr Informationen
Workshop mit Philipp Schlichtenbrede, Stv. Leiter der Außenstelle 110 und Dagmar Colak, Fallführung im Bereich Kinderschutz/ HzE, Bezirk 107

Gebäude 9, Raum 09.1.001

Dieser Workshop besteht aus einem praktischen und theoretischem Part.

Im Input zur Bearbeitung von Kinderschutzfällen im Bezirkssozialdienst (BSD) der Landeshauptstadt Düsseldorf erläutern wir u.a. die rechtlichen Grundlagen (§§ 8a,b SGB VIII, § 4.3 KKG, u.a.), deren Bedeutung für die Praxis und geben einen Überblick über die Anzeichen von Kindeswohlgefährdung bezogen auf das Kindesalter (0 – 13 Jahre). Es folgt eine Abgrenzung zwischen der Arbeit des BSD und des Kinderschutzdienstes (KSD).

Aus der Praxis berichten wir über die Vorgehensweise anhand eines interaktiven Beispiels für das Kindesalter.

Workshop 6 und 18: Wie werden Kinderschutzmeldungen in Düsseldorf bearbeitet? (Jugendalter)​​
Mehr Informationen
Workshop mit Anna-Maria Fongern und Sarah Klein, beide Fallführung im Bereich Kinderschutz/ HzE, Bezirk 101

Gebäude 9, Raum 09.2.001

Dieser Workshop besteht aus einem praktischen und theoretischem Part.

Im Input zur Bearbeitung von Kinderschutzfällen im Bezirkssozialdienst (BSD) der Landeshauptstadt Düsseldorf erläutern wir u.a. die rechtlichen Grundlagen (§§ 8a,b SGB VIII, § 4.3 KKG, u.a.), deren Bedeutung für die Praxis, geben einen Überblick über die Anzeichen von Kindeswohlgefährdung bezogen auf das Jugendalter (13-18 Jahre). Es folgt eine Abgrenzung zwischen der Arbeit des BSD und des Kinderschutzdienstes (KSD).

Aus der Praxis berichten wir über die Vorgehensweise anhand eines interaktiven Beispiels für das Jugendalter.

Workshop 7 und 19: Traumatisierung und sexuelle Gewalt​​
Mehr Informationen
Workshop mit Stefan Berger,, Stellvertretende Leitung der Kinderschutzambulanz, Diplom-Pädagoge, Psychoanalytisch-Systemischer Therapeut

Gebäude 3, Raum 03.2.47

Was ist Traumatisierung, wie kann diese Entstehen und in welcher Ausprägung kann sexuelle Gewalt eine Traumatisierung verursachen? Dieser Beitrag soll einen Einblick in die Psychotraumatologie geben und auf die Frage eingehen, wie es zur individuell unterschiedlichen Ausprägung der Folgesymptomatik bei den Opfern kommen kann.

Workshop 8 und 20: Kinder und Jugendliche mit Behinderung vor (sexualisierter) Gewalt schützen – Perspektiven aus der inklusiven feministischen Mädchenarbeit​​
Mehr Informationen
Workshop mit Pia Busch, B.A. Sozialwissenschaften und Ina Weigler, M.A. Rehabilitations-wissenschaften, Systemische Beraterin (DGSF).

Gebäude 3, Raum 03.2.044

Es wird einen Einblick in das Thema Gewaltschutz und Behinderung geben. Dabei geht es zum einen um Wissen zu spezifischen Risikofaktoren bei Kindern und Jugendlichen mit Behinderung sowie eine generelle Sensibilisierung für den Zusammenhang dieser beiden Bereiche.

Darüber hinaus wird es um praktische Möglichkeiten gehen wie in Einrichtungen Barrieren abgebaut und Zugänge für Kinder und Jugendliche mit Behinderung erleichtert werden können.

Arbeitsschwerpunkte der Referierenden sind Beratung und Prävention für Mädchen* und junge Frauen* mit Behinderung.

Workshop 9 und 21: Digitale sexualisierte Gewalt – Handlungsempfehlungen für die Präventionsarbeit mit Kindern und Jugendlichen​​
Mehr Informationen
Workshop mit Annabel Krome & Tanja Hannappel, Amt für Schule und Bildung / Schulpsychologie, beide abgeordnete Lehrkräfte, Landespräventionsstelle gegen Gewalt und Cybergewalt an Schulen in NRW (LPS)

Gebäude 3, Raum 03.1.001

Digitale Räume sind spannend und faszinierend, können aber auch verletzend, bedrohlich und gefährdend sein. Insbesondere Cybergrooming, die gezielte Anbahnung sexueller Kontakte mit Minderjährigen, erfolgt fast immer nach demselben Muster - Vertrauen zu den Opfern wird aufgebaut und diese danach sexuell belästigt oder erpresst. Die aktuellen Zahlen zu Cybergrooming und sexualisierter Ansprache im Netz verdeutlichen, dass immer mehr Kinder und Jugendliche Erfahrungen mit digitaler sexualisierter Gewalt machen.

Ziel des Workshops ist es, Impulse zu aktuellen Entwicklungen, Handlungsmöglichkeiten, Unterrichtsmaterial und Konzepte für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen vorzustellen, um die Heranwachsenden im verantwortungsvollen und einvernehmlichen Umgang mit Fotos und Videos zu schulen und sie somit vor sexuellen Übergriffen (Cybergrooming, Sextortion) und (Cyber-) Mobbing besser zu schützen.

Workshop 10 und 22: Digital Streetwork und digitale/hybride Präventionsarbeit
Mehr Informationen
Workshop mit Ben Schneider und Jan-Niklaas Wittke, Ev. Jugendreferat Düsseldorf

Gebäude 3, Raum 03.2.054

Im Workshop "Digital Streetwork und digitale/hybride Präventionsarbeit" beschäftigen wir uns mit den Grundlagen und Best Practices der (aufsuchenden) digitalen Jugendarbeit. Wir beleuchten erfolgreiche Beispiele, wie digitale Streetwork-Methoden umgesetzt werden können, um junge Menschen im digitalen Teil ihrer Lebenswelt zu unterstützen und zu schützen.

Workshop 11 und 23: Kooperativer Kinderschutz im Handlungsfeld Schulsozialarbeit – Verantwortungsgemeinschaft statt Fallabgabe​​
Mehr Informationen
Workshop mit Prof. Dr. Kathrin Gräßle, Hochschule Düsseldorf, Professorin für Verwaltung und Organisationswissenschaft, Projektleitung mit Jennifer Bittner, Wissenschaftliche Mitarbeiterin (M.A.) & Anna-Maria Klapinski, Wissenschaftliche Mitarbeiterin (M.A.)

Gebäude 3, Raum 03.1.043

Welche gelingenden Strategien zum kooperativen Kinderschutz lassen sich für die Schulsozialarbeit mit ihren angrenzenden Kooperationspartner*innen finden?

Seit Mai 2022 gilt in NRW das neue Landeskinderschutzgesetz, wodurch deutliche Änderungen hin zu einem kooperativen Kinderschutz unter Einsatz von interdisziplinären Netzwerken bestehen (LKSG 2022, §2, Abs. 5). In Kinderschutzverfahren wird zur Wahrnehmung des Schutzauftrags „das Jugendamt gemeinsam mit anderen, dem Kindeswohl dienenden Institutionen und Professionen“ genannt, um fachliche Standards sicherstellen zu können (LKSG 2022, §4, Abs. 1). Insbesondere angrenzend an die Schulsozialarbeit gilt es, eine multiprofessionelle Zusammenarbeit zu berücksichtigen, die jedoch im Fall sexualisierter Gewalt -anders als in anderen Verfahren- zunächst ohne die Personensorgeberechtigten stattfindet.

Inwiefern wird dann diese Verantwortungsgemeinschaft von Fachkräften unterschiedlicher Professionen gelebt und welche Schnittstellen in der Kooperation von Schulsozialarbeitenden, Lehrkräften, Fachkräften für Kinderschutz im Jugendamt und weiteren Fachkräften können noch intensiviert werden?

Im Workshop soll daher betrachtet werden, wie eine gelebte Verantwortungsgemeinschaft nicht nur das Verfahren im Interesse der Kinder und Jugendlichen verbessern, sondern auch einzelne Fachkräfte vor alleiniger Fallverantwortung und somit vor Überlastung aufgrund alleiniger Zuständigkeit schützen kann.

Neben einem Input zu empirischen Erkenntnissen aus dem Forschungsprojekt in Düsseldorf geht es um die Erarbeitung gelingender Strategien und Strukturen, die für die Fachkräfte an Schulen in der Kinderschutz-Praxis nützlich sind mit besonderer Berücksichtigung der Schulsozialarbeit.

Workshop 12 und 24: Der Fall Kentler und die daraus resultierenden Fragen an die offene Kinder- und Jugendarbeit heute
Mehr Informationen
Workshop mit Prof. Dr. Katharina Gosse, Prof. Dr. Katharina Gosse, Dipl.-Soz.Arb., MA, Dr. phil., Professorin für Soziale Arbeit mit dem Schwerpunkt Kinder- und Jugendhilfe am Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften der Hochschule Düsseldorf

Gebäude 3, Raum 03.1.041

In den vergangenen Jahren ist ein umfassender Aufarbeitungsprozess in der Disziplin der Sozialen Arbeit hinsichtlich der (Mit-)Täterschaften bei sexualisierter Gewalt in Bewegung gekommen. In dem Zusammenhang wurde jüngst in einer Untersuchung der als Sozialpädagoge tätige und spätere Professor Helmut Kentler als zentraler Akteur eines pädosexuellen Netzwerks identifiziert (vgl. Baader et al. 2024). Kentler war in den 1960er Jahren wesentlich an der Theorieentwicklung der offenen Jugendarbeit – als emanzipatorische Jugendarbeit ¬– beteiligt (vgl. z.B. Müller, Kentler, Mollenhauer & Giesecke 1964).

Diese prägt die Theoriebildung sowie Praxis der OKJA mit ihren zentralen Prinzipien der Freiwilligkeit, Offenheit, Interessenorientierung oder der demokratischen Bildung bis heute, anders formuliert: Kaum ein Wissenschaftler/eine Wissenschaftlerin, die nicht an die emanzipatorische Jugendarbeit anschließt und kaum ein Einrichtungskonzept, das die Prinzipien nicht in den Mittelpunkt stellt.

In dem Workshop wird der Frage nachgegangen, ob und wenn ja welche Konsequenzen sich für die heutige Praxis der Kinder- und Jugendarbeit ergeben. Diskutiert werden soll in selbstkritischer /-aufklärerischer Absicht, ob Handlungsweisen und Haltungen der Praxis und der Theorie der Jugendarbeit gewaltvolle Konstellationen ermöglichen resp. begünstigen; konkret ist neben den Prinzipien bspw. an das emanzipatorische Jugendbild oder die professionell-pädagogische Beziehung zu denken (vgl. Chehata, Schulz & Wenzler 2024).




Gefördert wird der Fachtag vom Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration im Rahmen des Landesprogramms „Gemeinsam MehrWert - Vielfältige Arbeit mit jungen geflüchteten Menschen“​




Zielgruppe

Düsseldorfer Fachkräfte in den Arbeitsfeldern der
Jugendförderung, Offene Kinder- und Jugendarbeit
Jugendverbandsarbeit, Jugendsozialarbeit, 
Schulsozialarbeit und OGS, Studierende am Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften, 
Vertreter*innen der Migrant*innen-Selbstorganisationen


Teilnahmebeitrag

Die Teilnahme ist kostenlos.

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Anmeldung

Eine Anmeldung ist nicht mehr möglich​​​​​​​
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​​​Bitte bringen Sie das zugesandte Ticket mit zum Check-In der der Veranstaltung. 

Die Teilnahmebescheinigung wird Ihnen im Anschluss der Veranstaltung zusammen mit einem Link zu den Veranstaltungsunterlagen per E-Mail zugesandt.


Informationen zum Download




Veransta​​​​ltungsort

Münsterstraße 156
40476 Düsseldorf
Gebäude 4, Audimax


Anreise

Die Hochschule Düsseldorf ist sehr gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar, daher empfehlen wir Ihnen die Anreise mit Bus und Bahn.

Weitere Informationen zur Anreise finden Sie hier: https://www.hs-duesseldorf.de/anfahrt​



Organisation und Kontakt

Hochschule Düsseldorf
Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften​​​

Prof. Dr. Fatma Çelik
Prof. Dr. Katharina Gosse


HSD-Akademie für Sozial- und Kulturwissenschaften

Ansprechpartnerin: Pia Drechsel

Telefon: 0211/ 4351 3440
weiterbildung.sk@hs-duesseldorf.de




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