Aktuelles
I) Kooperation mit der University of Connecticut, Hartford (USA)
Im Rahmen des Masterstudiengangs Empowerment Studies baut der Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften derzeit eine Kooperation mit der School of Social Work der University of Connecticut (Hartford, USA) auf. Die Kooperation schlägt sich einerseits in einer gemeinsamen Konferenz nieder, die als Fachforum unter dem Titel Soziale Arbeit, Empowerment und kollektive Organisierung/Social Work, Empowerment & Collective Organizing am 6./7. April 2018 an der HSD stattfinden wird.
Zum anderen findet im April und Mai erstmals ein Austausch von Studierenden der beiden Hochschulen statt, die im Rahmen des Seminars 'Learning About the Holocaust, Genocide and Human Oppression in Transatlantic Dialogue' ausgewählte Orte in New York City, Hartford, Berlin, Sachsenhausen und Düsseldorf besuchen werden.
II) DARE - Dialogue about Radicalisation and Equality (HORIZON 2020)
Das EU-Projekt bringt Forschende und Akteure der Zivilgesellschaft aus 9 EU- und 4 Nicht-EU-Staaten mit dem Ziel zusammen, Radikalisierungsprozesse von Jugendlichen in islamistischen und extrem rechten Kontexten angemessen zu verstehen und auf dieser Grundlage wirksame Interventionsansätze zu entwickeln.
Das Projekt ist fokussiert auf Jugendliche, die Zielgruppe islamistischer oder extrem rechter Rekrutierung sind. Dabei werden Jugendliche allerdings nicht als schwach oder gescheitert angesehen, sondern als engagierte und bewusste handelnde soziale Akteure, die sich in einer Umwelt bewegen, die einerseits zahlreiche Anrufungen zur Radikalisierung anbietet, andererseits durch vielfältige Enttäuschungen bezüglich anderer Sinngebungsangebote und -praktiken gekennzeichnet ist.
Ziels des DARE-Projektes ist es, Radikalisierungstendenzen in ihren räumlichen, historischen und politischen Zusammenhängen zu verstehen. Daneben gilt es, die Interaktionen und kumulative Effekte zwischen Islamismus und Rechtsextremismus zu untersuchen und Prozesse der Nicht-Radikalisierung als wichtige Ressource für Interventionsansätze zu analysieren.
Laufzeit: 2017-2021
Ausführliche Informationen unter http://www.dare-h2020.org/
III) Agonistic Engagement in post-migrant Societies (German-Israeli Foundation for Scientific Research and Development)
Das interdisziplinär angelegte Projekt untersucht Proteste im städtischen Raum in Israel und Deutschland, die sich gegen und für Zuwanderung aussprechen, sowie deren Verhandlung in medialen Öffentlichkeiten. Theoretisch mit Bezügen zu Chantal Mouffes Konzeptualisierung agonistischer Politik, methodisch orientiert an einer vergleichenden Protestereignisforschung richtet die Studie das Interesse auf Auslöser, Manifestationen und Rationalitäten der Protestgeschehens im öffentlichen Raum im Wechselspiel mit Strategien der nationalstaatlichen Kontrolle.
Laufzeit: 2018-2021
IV) »DoingMemory« als Perspektive für eine plurale Gesellschaft. Eine prismatische Betrachtung politischer, medialer und künstlerischer Verhandlungen von rassistischer Gewalt in Rostock-Lichtenhagen (VW-Stiftung)
2016 war in der Bundesrepublik ein Allzeithoch rechtsextremer Straftaten zu verzeichnen – und dies macht deutlich, dass rechte Gewalt eine gegenwärtig brisante Herausforderung für gesellschaftlichen Zusammenhalt im Einwanderungsland Deutschland darstellt. Das Projekt »›DoingMemory‹ als Perspektive für eine plurale Gesellschaft« fragt, wie anerkennende wie auch verkennende Praktiken der Erinnerung an schwere rassistische Gewalttaten in Deutschland nach 1945 ausgehandelt wurden und werden. Es nimmt dabei eine auf den ersten Blick ungewöhnliche Perspektive ein: Das Projekt rekonstruiert die Vor- und Nachgeschichte rassistischer Gewalt am Beispiel der Angriffe auf das ›Sonnenblumenhaus‹ in Rostock-Lichtenhagen im Jahr 1992 und diskutiert, wie Erinnerungspraxen in den vergangenen 25 Jahren mit der Anerkennung von Leid, aber auch mit Formen des Verdrängens, Ignorierens und Leugnens gegenüber rechter Gewalt und ihren Opfern in Deutschland einhergegangen ist und einhergeht. Anhand medialer, ästhetischer und politischer Erinnerungspraxen wird eine prismatisch angelegte Betrachtung erarbeitet. Das Projekt versteht sich dabei selbst als ein »Erinnerungsrahmen« (Halbwachs) für eine kritische öffentliche Auseinandersetzung mit pogromartigen Angriffen auf Flüchtende und deren Unterkünfte, die in der Bundesrepublik seit 2015 erneut eine Konjunktur erfahren.
Laufzeit: 2018-2021