Am 21. März 2025 fand am Campus der Hochschule Düsseldorf das 7. Vernetzungstreffen der Sozialpolitik-Forschung NRW mit 52 Teilnehmenden statt. Das diesjährige Treffen wurde von der Hochschule Düsseldorf und der Hochschule Fresenius in Kooperation mit dem Deutschen Institut für Interdisziplinäre Sozialpolitikforschung (DIFIS) organisiert. Schon seit 2018 zielt das Format darauf ab, Forschende aus verschiedenen Disziplinen in und außerhalb des Hochschulkontextes und Akteure aus der Praxis zu sozialpolitischen Themen zusammenzubringen, um den fachlichen Austausch in NRW zu fördern. 2025 stand die sozial-ökologische Transformation im Fokus des Vernetzungstreffens. Im Besonderen sollten dabei auch Folgen für die kommunalen Ebene in NRW betrachtet werden.
Nach einer Begrüßung durch die Organisatorinnen Prof. Dr. Silke Tophoven von der Hochschule Düsseldorf und Prof. Dr. Ina Conen von der Hochschule Fresenius, startete die Veranstaltung mit einer Keynote von Prof. Dr. Christiane Lübke, Professorin für Umwelt und Gesellschaft an der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe, zum Thema: „Wollen die Menschen die sozial-ökologische Transformation überhaupt? Ergebnisse der Einstellungsforschung zum Umwelt- und Klimabewusstsein in Deutschland.“
Anschließend folgten am Vormittag zwei parallelen Panels zu den Themen Bedingungen für Nachhaltigkeit auf kommunaler Ebene und Weiterbildung und Hochschulbildung für nachhaltige Entwicklung.
Im Panel 1 präsentierten Bernhard Hübers und Katharina Knüttel (Netzwerkbüro Rheinisches Revier, ISA – Institut für soziale Arbeit e. V.) den Beitrag „Bildungstransformation in den ehemaligen Braunkohlerevieren“. Prof. Dr. Ruth Enggruber (Hochschule Düsseldorf) erörterte die Möglichkeiten und Grenzen sozialpolitischer Modellprogramme am Beispiel eines rehapro-Projekts und Prof. Dr. Ute Fischer (Fachhochschule Dortmund) hielt einen Vortrag zu "Sozialpolitische Konzepte für kommunale Nachhaltigkeit – Chancen und Grenzen von Bedingungslosem Grundeinkommen und Sozialer Infrastruktur".
Panel 2 setze sich ebenfalls aus Beiträgen zusammen. Zunächst präsentierten Prof. Dr. Kerstin Rosenow-Williams und Prof. Dr. Remi Maier-Rigaud von der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg den Studiengang „Public Policy & Transformation: Klima-Sozial-Politik“ (M.A.) an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg“. Anschließend analysierte Doris Dieckmann von der VHS Köln die Funktion der VHS als kommunaler Akteur in der Förderung von Bildung für nachhaltige Entwicklung. Franziska Müller von der Hochschule Düsseldorf rundete das Panel ab, indem sie die, im Rahmen eines partizipativen Prozesses entstandenen, Nachhaltigkeitsstrategie der Hochschule Düsseldorf vorstellte.
Nach einem gemeinsamen Mittagessen in der Mensa startete der zweite Teil des Vernetzungstreffens mit einer zweiten Keynote zum Thema: „Time for Transformation: Nachhaltige Wohlfahrt als neues Paradigma für die Sozialpolitik?“. Dabei präsentierte Dr. Martin Fritz von der Friedrich-Schiller-Universität Jena Ansätze zur Neuausrichtung sozialpolitischer Konzepte.
Anschließend widmete sich Panel 3 dem Thema der sozial-ökologischen Transformation und Vulnerabilität. Dr. Peter Enste vom Institut Arbeit und Technik in Gelsenkirchen stellte Maßnahmen zur Abmilderung der Klimawandelfolgen für vulnerable Gruppen am Beispiel des Hitzeschutzes für ältere Menschen in Recklinghausen vor. Prof. Dr. Annette Zimmer (Uni-Münster/Krokids-Stiftung) widmete sich in ihrem Beitrag der „Selbsthilfe im Veränderungsprozess – untersucht am Beispiel der Selbsthilfegruppen und -vereinigungen für chronisch kranke Kinder und Jugendliche".
Parallel dazu widmete sich Panel 4 den Fragestellungen zur Sozialen Arbeit und Interdisziplinarität im Kontext von Nachhaltigkeit. In diesem Rahmen brachte Lisa Scholten (Hochschule Düsseldorf) einen Beitrag ein zur „Interdisziplinären Relevanz bei der Wissensvermittlung am Beispiel fachbereichsübergreifender Lehre zum Thema Nachhaltigkeit". Prof. Dr. Ingo Stamm (Fachhochschule Münster) setzte sich in seinem Beitrag mit der Rolle der Sozialen Arbeit in sozialökologischen Transformations-prozessen auf kommunaler Ebene auseinander.
Um 16:30 Uhr schloss die Veranstaltung mit einer Zusammenfassung und einem gemeinsamen Ausblick auf das nächste Treffen. Dieses wird im Frühjahr 2026 von Prof. Dr. Sigrid Leitner und Prof. Dr. Ragnar Hoenig von der TH Köln ausgerichtet werden.