Nachdem im Sommer 2024 rund 500 Teilnehmende und Aktive beim Studientag „Soziale Arbeit in Verantwortung“ auf dem Campus der HSD zu Gast waren, reiste im Sommersemester 2025 eine Gruppe von 25 Studierende des Fachbereichs Sozial- und Kulturwissenschaften zum Gegenbesuch zum Studientag „Umkämpfte Demokratie“ nach Freiburg. Dort hatten Studierende der Evangelischen Hochschule die eintägige Konferenz von und für Studierende organisiert, am 24. Juni 2025 war es soweit. Im Jahr zuvor waren sie selbst noch als Exkursteilnehmende aus Freiburg zum Studientag nach Düsseldorf gereist und haben die Idee, bundesweit im Kontakt zu bleiben, weitergesponnen. So wandert das Format des Studientags seit 2019 und seit seiner ersten ‚Auflage‘ als „Studientag Soziale Arbeit und Rechtsextremismus“ (an der University of Applied Science in Frankfurt a. Main) von Hochschule zu Hochschule.
Auch 2025 war der Zuspruch riesig. Kein Wunder, denn das Thema ist und bleibt hochaktuell und herausfordernd: Rechtsautoritäre Bewegungen sind im Aufschwung, ihre Umdeutungen des Sozialen berühren alle Handlungsfelder der Sozialen Arbeit. Was also tun?
Mit Unterstützung des Fachbereichs Sozial- und Kulturwissenschaften konnten sich 25 Studierende im Juni 2025 nach Freiburg auf den Weg machen, dieser Frage zusammen mit Studierenden anderer Hochschulen, mit Forschenden und Fachexpert*innen aus der Praxis der Sozialen Arbeit auf den Grund zu gehen – mit Zeit für über 30 Workshops, Vorträge und Diskussionsrunden, etwa zu Verschwörungserzählungen oder Positionen und Akteuren einer christlichen Rechten, zu rechter Esoterik, zu Antifeminismus, Kindeswohlgefährdung in völkischen Verbünden oder zu Gewalt gegen Menschen mit (kognitiven) Behinderungen. Auch die Möglichkeiten der Sozialen Arbeit und ihrer pädagogischen Antworten standen zur Debatte, zum Beispiel zu Fragen der betroffenenzentrierten Beratung, zur Zurückweisung rechter Kampfbegriffe und Rhetoriken im Alltag Sozialer Arbeit oder zu den ‚Aufträgen‘ an Hochschulen als Ort der Qualifizierung und der Resilienz in diesem drängen Themenfeld.
Die Studierenden haben viel mitgenommen und ziehen ein deutliches Resümee:
„Es braucht klare Haltungen, fundiertes Wissen – und den Mut, sich auch unbequemen Wahrheiten zu stellen.“
„Aufklärung über die (extrem) Rechte gehört zu einer gut qualifizierten Sozialen Arbeit dazu.“
„Wir gehen gestärkt aus dem Studientag, mit neuen Einsichten, mit dem Gefühl, handlungsfähiger geworden zu sein. Und gleichzeitig mit dem Bewusstsein, wie viel noch vor uns liegt.“
Der eindrucksvolle Exkursions- und Erfahrungsbericht von Ciara Crehan ist nun online – und zur Lektüre empfohlen unter: »Die Soziale Arbeit nicht aus der Verantwortung lassen«: Studierende aus dem [ˈmoːlə]-Modellprojekt reisen zum Studientag »Umkämpfte Demokratie« nach Freiburg