Hochschule Düsseldorf
University of Applied Sciences
Fachbereich Sozial- & Kulturwissenschaften
Faculty of Social Sciences and Cultural Studies

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HSD - Sozial- & Kulturwissenschaften > Aktuelles > Meldungen > Fach­kräfte­mangel als Heraus­forderung für die Kinder-­ und Jugend­arbeit
Sozial- und Kulturwissenschaften / Fachgespräch, Treffen, Fachkräftemangel, Kinder- und Jugendarbeit, Praxis
19.10.2018

Fachkräftemangel als Herausforderung für die Kinder- und Jugendarbeit

Fachgespräch zwischen Leitungskräften von Jugendämtern und Trägern aus der Region, Praxisreferat und Praxisbeauftragten am 26.09.2018 im Fachbereich

Beate Vinke als Leiterin des Praxisreferates und Ulrich Deinet als Praxisbeauftragter des Fachbereichs luden VertreterInnen der Jugendämter und Träger aus dem Bereich der Kinder- und Jugendarbeit in die Hochschule ein, um über ein Thema zu sprechen, dass in der Sozialen Arbeit sehr intensiv diskutiert wird. Der Fachkräftemangel (Ausprägung, Ursachen und Lösungsstrategien) ist ein komplexes Thema, bei dem es auch große regionale Unterschiede gibt. Um solche Fragen zu erörtern wurden die Erfahrungen der 15 Teilnehmenden in den Mittelpunkt gestellt, die von freien Trägern und Jugendämtern aus der Region kamen und als Leitungskräfte sehr viel mit den Fachkräften in den Einrichtungen zu tun haben. Ulrich Deinet spannte in seinem Eingangsreferat das Thema deshalb auch weiter zur Notwendigkeit einer besseren Personalentwicklung in der Jugendarbeit.

In mehreren Runden zur Entwicklung von Lösungsstrategien ging es u.a. auch um eine bessere Vernetzung zwischen Ausbildung und Praxis, ein Thema, das sich auch an der HSD stellt. Einige Fachhochschulen haben inzwischen auch schon mit dualen Studiengängen auf das Problem des Fachkräftemangels reagiert, was aber nicht als einzige Lösung erscheint und zahlreiche weitere Probleme auswirft. Die frühzeitige Präsentation der Kinder- und Jugendarbeit als interessantes Praxisfeld wurde ebenso diskutiert wie die wachsende Bedeutung von Praktika. Neue Übergänge, Trainiee-Programme usw. müssen bessere Brücken zwischen Ausbildung und Praxis, in den Berufseinstieg bauen. Dabei wurde auch deutlich, wie große die Unterschiede zwischen den Trägern und ihren jeweiligen Möglichkeiten in der Jugendarbeit liegen. Auch Ausschreibungs- und Bewerbungsverfahren dauern zu lange, es vergehen teilweise bis zu drei Monate zwischen Ausschreibung und Stellenvergabe.

Berufspolitischer Aspekte und das liebe Geld spielen eine große Rolle beim Thema Fachkräftemangel: Die Eingruppierung in der Kinder- und Jugendarbeit ist zu niedrig und niedriger als anderen Bereichen, z.B. im ASD und verstärkt damit das Problem des Fachkräftemangels aber auch der Notwendigkeit Fachkräfte in diesem Feld zu „halten“ und ihnen Entwicklungsperspektiven zu verschaffen. Im nächsten Jahr wird der neue Tarifvertrag verhandelt, dabei muss es auch stärker um die Kinder- und Jugendarbeit gehen; darin waren sich alle TeilnehmerInnen an dem Fachgespräch einig!

Auf der Seite der Forschungsstelle FSPE ist ein ausführliches Protokoll des Fachgesprächs zu finden ebenso wie das Referat von Ulrich Deinet zum Thema.