Am 6. und 7. März fand an der Hochschule Düsseldorf eine Zwischenkonferenz des EU-Forschungsprojekts „DEMOCRAT“ statt. Das Projekt ist am Forschungsschwerpunkt für Rechtsextremismus und Neonazismus (FORENA) unter Leitung von Prof. Dr. Fabian Virchow an der HSD angesiedelt. Es beschäftigt sich mit der Verbesserung von Demokratiebildung an Schulen (Education for Democracy, EfD) und der Betrachtung von demokratischen Kompetenzen wie kritischem Denken/Urteilsvermögen, demokratischer Resilienz, Deliberation und solidarischer Partizipation, die die Schüler*innen durch die Teilnahme an den Projekten ausbilden und vertiefen sollen. Als herausfordernd zeigt sich - bei allen Forschungs- und Praxispartner*innen - eine zielgruppenspezifische Evaluation der Kompetenzen passgenau so auszuarbeiten, sodass die jeweilige Gruppe Zugang findet und die Fragebögen gut beantworten kann.
Die Veranstaltung brachte dafür Expert*innen des Praxisfeldes, Wissenschaftler*innen, Lehrkräfte und Schüler*innen der beteiligten Pilotprojekte aus verschiedenen EU-Ländern zusammen, um sich mit den Themen Demokratie, Partizipation und der Frage nach dem Transfer von entwickelten Demokratiebildungsformaten in die Praxis auseinanderzusetzen.
Die Themen der Keynotes von Dirk Gramm, Katja Reszel und Lukas Fender am ersten Tag sorgten für weitere Aspekte, die auf Konzeptionsebene für den Verlauf des Projektes berücksichtigt werden sollen, die aber zugleich nah dran waren an der Praxis der EfD:
- Partizipatorische Schulentwicklung: demokratische Kompetenzen vermitteln
- Transfer: Faktoren erfolgreichen Transfers von Bildungsmaterial
- Digital Citizenship Education: Umgang mit Desinformation in der Demokratiedidaktik
Die verschiedenen beteiligten Pilotprojekte der EU-Länder konnten da eng anknüpfen und bewegen sich inhaltlich im Bereich der
Erinnerungskultur (z.B. Gedenkstättenfahrten, Doing Memory) und im Bereich
Bildung zu politischen Prozessen (z.B. Kinderkonferenz, Kinder- und Jugendparlamente, Parlamentsbesuche, Menschenrechts-Bildung, Demokratie-AG). Besonders hervorzuheben ist, dass Schüler*innen oder Lehrkräfte ihre Projekte teils selbst vorstellten:
- Solidarity and Participation with national and religious Minorities. Construction School. Krakow (PL)
- KAOS Project: A Commitment to Democratic Memory. El Carme School (ESP)
- Educacion ecosocial. Restructuring a quarter. Fuhem Colegio Montserrat (ESP)
- Future Avatars with Responsible Democratic Citizenship Competences. Meilahti Primary School (FIN)
- University of Jyväskylä, Teacher Education (FIN)
- Local Elections Simulation. Saue Riigigümnaasium (EST)
- KKG: Käthe Kollwitz Gesamtschule gegen das Vergessen. Grevenbroich (DE)
- Kinderkonferenz und Streitschlichter. Förderturmhaus Altenessen (DE)
- Game based Method Escape Room: Critical thinking against conspiracy theories. Salvador-Allende-Haus, Oer-Erkenschwick (DE)
Am zweiten Konferenztag traf sich das Konsortium des DEMOCRAT Projekts (alle beteiligten Forscher*innen des Projekts) zur Besichtigung des
Erinnerungsorts Alter Schlachthof, zum
Austausch über die Pilotprojekte sowie zur
Planung des weiteren Vorgehens mit Blick auf den Zeitraum bis zur
Abschlusskonferenz im November 2025. Bis dahin sollen die Evaluationen der demokratischen Kompetenzen von Schüler*innen abgeschlossen sein und beispielsweise eine Toolbox entstehen, die für ‚Education for Democracy‘ nutzbar ist.
Die internationale und zugleich interdisziplinäre Zusammenarbeit bei ‚Democrat‘ ermöglicht einen ganz besonderen Austausch.
Über Ergebnisse dessen wird spätestens zum Ende des Projektes Frühjahr 2026 wieder berichtet.
Kontakt: democrat.soz-kult@hs-duesseldorf.de
(Bericht: Jana Winter, Jennifer Bittner. Fotos by Dr. Anke Hoffstadt)
