– Eine Exkursion von Studierenden der Hochschule Düsseldorf (BA Sozialarbeit/Sozialpädagogik und BA Kindheitspädagogik und Familienbildung) und Studierenden der KatHo Aachen –
- Artikel von Jennifer Peters und Corinna Peters -
Was braucht eine erfolgreiche sowie lehrreiche Exkursion? Richtig: gute Laune, spannende Referent*innen und Teilnehmer*innen eines Fachbereiches mit großem Interesse am gleichen Thema.
Im Rahmen des Arbeitskreises für Kinderrechte organisiert von Maike Nadar, Lehrkraft für besondere Aufgaben für Kinderrechte, Kinderschutz und Netzwerke für Kinderrechte und Kinderschutz am Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften der Hochschule Düsseldorf, findet sich nun hier eine Sammlung von Eindrücken der Studierenden für einen Einblick in „drei sehr lehrreiche, interessante und lustige Tage in Nürnberg“.
„Dadurch, dass wir so eine heterogene Gruppe mit großer Altersspanne und unterschiedlichsten Erfahrungen aus vier Universitäten, zwei verschiedenen Studiengängen, Bachelor & Master sowie diversen Fachsemestern waren, war mein Highlight (natürlich neben den Inhalten), die Erfahrungen der anderen zu hören und Inspiration für meine Studienlaufbahn zu sammeln.“
Um ein Verständnis über Menschen- und Kinderrechte zu erhalten, war es zunächst von Bedeutung sich mit der geschichtlichen Vergangenheit der Stadt Nürnberg auseinanderzusetzten, welche stark vom Nationalsozialismus geprägt ist.
„[..] die größenwahnsinnigen Gebäude des Reichsparteitages waren furchterregend imposant.“
Innenhof der Kongresshalle des Reichsparteitages in Nürnberg:
„Es folgte eine Diskussion zum Thema ‚Menschenrechte‘. Der Bezug zur Geschichte verdeutlichte einen Extremfall institutioneller Menschenrechtsverletzungen und veranschaulichte uns dadurch die Wichtigkeit der Verankerung jeglicher Menschenrechte im Gesetz.“
„Als nachhaltig eindrucksvoll habe ich den Saal 600 im Nürnberger Justizgebäude in doppelter Hinsicht erlebt. Als historischen Ort - national, wie international - und als Meilenstein in der Geschichte der Menschenrechte.“
Dieser Meilenstein wird durch „Die Straße der Menschenrechte“ in der Nürnberger Innenstadt verbildlicht.
Straße der Menschenrechte, bestehend aus 30 Säulen für jeden Artikel auf Deutsch und einer weiteren Sprache:
„Beeindruckend an dieser Exkursion war die gelebte Partizipation der Kinder der Stadt, die sich bei der Straße der Kinderrechte ganz deutlich zeigte“ sowie die Bemühungen diese so inklusiv wie nur möglich zu gestalten.
Litfasssäule mit Lageplan – Recht auf Information | Klettergerüst – Recht auf Bildung:
„Ich fand die Straße der Kinderrechte und im Allgemeinen die Art und Weise, wie versucht wird die Kinderrechte in Nürnberg zu achten und zu verwirklichen, am interessantesten. In vielen Städten wird auch in Belangen, welche die Kinder betreffen, "für Sie" entschieden. Auch wenn dies mit guten Absichten geschieht, beraubt es Kinder ihres Rechtes auf Partizipation. Die Art und Weise wie in Nürnberg versucht wird die Kinder zu erreichen, sie an den betreffenden Belangen zu beteiligen und auf ihre Anmerkungen und Wünsche für die Stadt einzugehen sowie diese ernst zu nehmen, ist ein wunderschönes Beispiel wie man Kinderrechte und damit Menschenrechte umsetzen kann.“
„Die Menschenrechte (die ebenso Kinder implizieren, ihre Rechte aber nicht ausreichend ausdifferenzieren) sind eine unabdingbare Handlungsgrundlage in jedem Arbeitsfeld und wir Kindheitspädagoginnen haben über die Wichtigkeit gelernt, diese zu vertreten.“
„Besonders beeindruckend war die Kinderrechtsarbeit der Stadt, spezieller des Jugendamtes. Als Highlight ist mit Sicherheit die Straße der Kinderrechte herauszuheben. Die Umsetzung und Beteiligung der Kinder bei diesem Projekt, hat Vorbildcharakter und ich denke jeder von uns war vollends begeistert. Auch in der kommunalen Politik werden die Kinder mit ihren Anliegen stark eingebunden und vor allem ernst genommen. Auch das hat mich sehr beeindruckt und inspiriert.“
Zum Abschluss wurde „im Hinblick auf aktuelle Schieflagen in der Welt über die Schwierigkeit, Menschenrechte in allen Ländern umzusetzen und Verletzungen dieser strafrechtlich zu verfolgen, diskutiert.“
Zusammenfassend war es „eine gelungene Exkursion, die vielseitige Inputs enthielt und die Möglichkeit geboten hat mit anderen Studierenden unterschiedlicher Hochschulen in den Austausch zu kommen.“
„Es war sehr bewegend und wird bestimmt noch lange nachwirken.“
Ein ganz herzlicher Dank geht an Frau Nadar und Ihrem Arbeitskreis „Kinderrechte“ für die Organisation dieser Exkursion sowie Herrn Söder für seine Unterstützung. Außerdem ein großes Dankeschön für drei tolle Programmtage durch das Menschenrechtsbüro der Stadt Nürnberg vertreten durch Helga Riedl, das Nürnberger Menschenrechtszentrum vertreten durch Dr. Otto Böhm und der Kinderkommission der Stadt Nürnberg vertreten durch Cornelia Scharf.
Weitere Infos:
https://www.nuernberg.de/internet/menschenrechte/
https://www.menschenrechte.org/
https://www.nuernberg.de/internet/jugendamt/kinderkommission.html