Etwa 170 Absolvent*innen der Bachelor-Studiengänge "Sozialarbeit/Sozialpädagogik" und "Pädagogik der Kindheit und Familienbildung" sowie ca. 35 Absolvent*innen der Masterstudiengänge "Empowerment Studies", "Kultur, Ästhetik, Medien" und "Psychosoziale Beratung" erhielten im Audimax am 19. Juli ihre Abschlussurkunden.
Die Feier wurde begleitet von der "KultBand", einer Band die sich zu diesem Anlaß immer wieder mit Lehrenden, Studierenden und befreundeten Musiker*inen zusammenfindet. Ausserdem wurde der Preis „Interkultur 2019“ des Instituts für Internationale Kommunikation .V. (IIK) an die Absolventin des Master Kultur, Ästhetik, Medien, Sina Burmester verliehen und die Alumni Arbeit des Fachbereiches vorgestellt.
Höhepunkt der Feier war die “Festrede der besonderen Art” der Poetry Slammerin Aylin Celik:
Wenn man dann fertig ist,
dann bleibt es.
Die Frage nach dem Weg,
das voraussichtliche Ziel,
die Unsicherheit, die Kraft,
die Motivation.
Der Wille den Wandel zu bewegen.
Die Wege warten auf ihre Auswahl und das Bezwingen.
Denn ihr habt es jetzt geschafft und die Türen stehen euch offen.
Hoffnungsvoll gedulden,
schulden Taten euch das Ziel,
denn nach dem Studium
wechseln Wege manchmal oft und viel zu viel.
Doch im Sinn ist die Errungenschaft.
Im gelernten liegt viel Zeit,
solidarisch, mit Verstand
und zum Feingefühl bereit.
Denn ihr lest da zwischen Zeilen.
Was der Gesellschaft nicht bekannt,
denn eure Arbeit ist stets das
wo man den Mut zur Hilfe fand.
Zwischen Jugendamt und Altersheim.
Zwischen Kindern und der Pflege.
Zwischen Refugees und Fragen
nach dem bezwingen ihrer Wege.
Zwischen sehr viel Geduld
und Menschen die dann sagen:
ich finds toll das dir das Geld nicht wichtig ist!
Und darf ich dich was fragen?
Betreust du nur „kaputte Menschen“?
oder wie nennt ihr das auf der Arbeit?
Seid ihr denn überhaupt für offene Grenzen?
„Denn die Branche hat doch soviel zu tun,
wenn sich Flüchtlinge nur an die Hilfe des Deutschen wenden“.
Und dann rollt man nur die Augen,
genervt von den Klischees,
von den Vorurteilen über ständige Sitzkreise die man macht
und den Koffeinkonsum und das ständige Bedürfnis die Welt zu verbessern.
Doch zwischen dort wo Menschen versagen
und die Lösung dann vertagen.
Zwischen Ignoranz und wieviel Wut
kann man noch ertragen.
Zwischen Hilfe die doch sichtbar ist
und ich muss mich damit nicht befassen.
Zwischen schiebt sie ab und
„wir müssen Kinder doch bei ihren Eltern lassen!“
Zwischen Rassismus und Veränderung.
Dem Wandel einer Zeit.
Zwischen Migration als Vorwurf
und der deutschen Bitterkeit.
Zwischen „ihr seid doch alle Ökos!“
und die Noten sind geschenkt.
Zwischen das Studium ist zu einfach
die Klischees sind nur vermengt.
Mit dem Unverständnis jeder einzelnen Person
Die sich selber auf den Wegen ihrer Wahrnehmungen trohnt
Zwischen Menschen die sich scheuen, die nicht wissen was es braucht.
Zwischen Menschen die so weit oben schwimmen, dass man nach Gefühlen taucht.
Zwischen Menschen die nicht zuhören, zwischen denen die nicht verstehen, zwischen
Menschen die hier alle Fähigkeiten übersehen.
Denn verborgen scheint doch das,
was die Arbeit von euch verlangt,
dabei wissen sie genau
dass ihr stets die Worte fangt.
Und sie folglich betrachtet,
wie sie keiner vorher liest,
denn eure Kraft und die Geduld
ist das was zwischen Zeilen liegt.
So ihr lest zwischen den Zeilen
und auch darüber hinaus.
Empathie in der ihr weilt,
und über Tellerränder schaut.
Aber auch mal die Distanz
und dann in den Zeilen steckt,
denn ihr tut so viel für Andere,
dass sich das Selbst auch mal versteckt.
Zwischen Zuneigung und Zuhören.
Zwischen Hilfe und den Taten.
Zwischen reden und bejahen,
dass stressige Tage meist erwarten,
dass man kühle Köpfe dort bewahrt
wo der Komfort uns wiederlegt,
dass die Zeit uns mal Kräfte raubt
doch andren Ernten säht.
Ohne euch wär Empathie
ein Konstrukt was nur geschrieben steht.
Wie ohne euch Fassade
niemals bröckelt und niemals vergeht.
Zwischen dem Hass in dieser Welt
und der Hoffnungslosigkeit,
verbessert ihr nicht nur Tage
sondern leben mit Gewissenhaftigkeit.
Mit soviel Mut und Kraft,
Geduld, Zeit und Respekt,
in mancher schweren Zeit.
Und es ist wichtig, was ihr macht.
Ihr vollbringt so vieles,
was sonst nie einer schafft.
Und dann geht ihr eure Wege
und folgt eurem roten Faden
und ihr näht damit die Pfade,
die in Ruhm und Ehre baden.
Durch hoffnungsvolles Gedulden,
schulden Taten euch das Ziel,
denn nach dem Studium
wechseln Wege manchmal oft und viel zu viel,
doch im Sinn ist die Errungenschaft
im gelernten liegt viel Zeit
solidarisch, mit Verstand
und zum Feingefühl bereit.
Denn ihr seid diejenigen
die Zwischen Zeilen weilen
Und ihre Kraft und Arbeit
mit andren Menschen teilen.
Ihr habt die Fähigkeit Zeilen aufzubrechen.
Das was ihr tut ist wichtig.
Ihr habt jetzt geschafft, ihr habt das Zeug
die Welt zu verändern mit dem was ihr gelernt habt.
Ich wünsche euch alles Gute für die Zukunft.
Euch erwartet einer der wichtigsten Jobs unserer Gesellschaft.
Denn ihr steht zwischen den Zeilen
versucht sie zu lesen und zu verstehen
und wenn man glaubt, dann darf man meinen
das eure Hoffnungen nie vergehen.
Herzlichen Glückwunsch ihr habt es geschafft!