Die Zahl der Beschäftigten in den Kitas in Nordrhein-Westfalen wächst weiter, und viele junge Menschen können sich vorstellen, einen Beruf in der frühkindlichen Bildung zu ergreifen. Diese zweifelsohne positiven Befunde können allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Fachkräftemangel in den Sozial- und Erziehungsberufen für unsere Gesellschaft in mehrfacher Hinsicht eine große Herausforderung ist.
NRW-Familienministerin Josefine Paul hat sich deshalb im Rahmen der „Fachkräfteoffensive Sozial- und Erziehungsberufe“ ihres Ministeriums am 2. Februar 2023 mit Lehrenden und Studierenden des Fachbereichs Sozial- und Kulturwissenschaften der Hochschule Düsseldorf ausgetauscht. Es ging in erster Linie um die Frage, wie noch mehr junge Menschen für dieses wichtige Berufsfeld gewonnen werden können und welche Herausforderungen bewältigt werden müssen, um die Attraktivität der Sozial- und Erziehungsberufe für die Absolventinnen und Absolventen zu erhöhen. An der Hochschule Düsseldorf werden die entsprechenden Studiengänge „Kindheitspädagogik und Familienbildung“ und „Sozialarbeit/Sozialpädagogik“ angeboten.
Moderiert wurde der Austausch von Prof. Dr. Irene Dittrich, Dozentin für Erziehungswissenschaft unter besonderer Berücksichtigung von Qualität und Leitung in der Kindheitspädagogik und Anna Kölzer, wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Koordination des Studiengangs Kindheitspädagogik und Familienbildung sowie in der Organisation der Lernwerkstatt. Sowohl die Lehrenden als auch die Studierenden berichteten rege von ihren jeweiligen Einschätzungen – gerade bei den anwesenden Studierenden wurde deutlich, dass sehr viele bereits während ihres Studiums in Bereichen der Kindheitspädagogik tätig sind und daher aus erster Hand von ihren Erfahrungen berichten konnten. Besondere Themen, die daher angesprochen wurden, waren finanziellen Aspekte, die häufige Befristung von Stellen, der Fachkräftemangel und die daraus resultierende Belastung im Arbeitsalltag, aber auch die vielfach bestehenden Hürden gerade für potenzielle Beschäftigte mit Migrationshintergrund.
Familienministerin Josefine Paul sagte hierzu: „Aus diesem sehr aufschlussreichen und sehr guten Austausch mit den Lehrenden und Studierenden der Hochschule Düsseldorf nehmen wir neue Impulse mit, um die Attraktivität der Sozial- und Erziehungsberufe für Absolvent:innen zu erhöhen. Der Einsatz in den Kitas bereits während des Studiums ist zudem eine gute Möglichkeit, Praxiserfahrung zu sammeln, die noch stärker genutzt werden sollte. Vielen Dank, dass wir hier die Chance hatten, die Perspektiven der Studierenden zu hören, um dann gemeinsam die Weichen zu stellen, um das Potential der Studierenden schon jetzt, effektiv in der Praxis einzusetzen. So schaffen wir eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten.“
Auch Prof. Dr. Irene Dittrich vom Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften der HSD betonte, dass dieser Austausch ein wichtiges Signal sei, dass die Studierenden mit ihren Anliegen und Sorgen gehört werden: „(Junge) Menschen für Berufe in der frühen Bildung zu gewinnen, ist aktuell eine sehr wichtige Aufgabe. Daneben darf nicht aus dem Blick verloren werden, dass es in der Praxis auch Rahmenbedingungen bedarf, damit Fachkräfte im Feld bleiben und individuelle Entwicklungsperspektiven dort vorfinden.“
Weitere Infos zu den Maßnahmen im Rahmen der „Fachkräfteoffensive Sozial- und Erziehungsberufe“ der Landesregierung finden Interessierte hier.