Hochschule Düsseldorf
University of Applied Sciences
Fachbereich Sozial- & Kulturwissenschaften
Faculty of Social Sciences and Cultural Studies

Aktuelles

HSD - Sozial- & Kulturwissenschaften > Aktuelles > „Informelles Engagement im Sozialraum“ (IZESO)
Sozial- und Kulturwissenschaften / IZESO, Sozialraum
29.09.2020

„Informelles Engagement im Sozialraum“ (IZESO)

Für die Frage nach gleichwertigen Lebensverhältnissen und demokratischer Teilhabe hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ehrenamtliches Engagement als einen Schlüsselbegriff definiert. Mit der Gründung der deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt am 23. Juni 2020 wurde dies auch institutionell verankert. Das vom BMBF für drei Jahre geförderte Forschungsprojekt „Informelles Engagement im Sozialraum“ (IZESO) der Forschungsstelle für sozialraumorientierte Praxisforschung und Entwicklung am Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften widmet sich der Frage des Engagements aus Sicht institutioneller Barrieren. Gibt es für Engagementwillige Hürden, die sie an einem Ehrenamt hindern? Um sich dieser Frage anzunähern, hat das Team der Forschungsstelle mit dem „Befragungsbüro 623“ der Bezirksverwaltung des Stadtbezirks 6 nun die Feldphase begonnen.
 
Hierfür wurde in der Frobenstraße 5 im Stadtteil Rath ein Raum von der Bau- und Spargenossenschaft DÜBS angemietet. Dort werden zwischen dem 17. August und dem 30. Oktober 2020 Gäste, Interviewpartner*innen, interessierte Bürger*innen und alle Personen, die etwas über „ihr“ Viertel erzählen möchten, empfangen. Hierbei sind die Wissenschaftler*innen vor allem daran interessiert, wie die Bewohner*innen des Stadtteils Rath ihren Alltag organisieren. Wie wurde beispielsweise die Betreuung der Kinder während des Corona-Lockdowns sichergestellt? Gibt es nachbarschaftliche Hilfe, die zum Beispiel Einkäufe für andere übernimmt? „Gesellschaftliches Engagement findet meistens im Sozialraum statt“, so die Leiterin des Projekts, Prof. Dr. Anne van Rießen, „hier gibt es neben formellem Engagement, etwa in Vereinen, auch informelles Engagement, das meist wenig oder keine gesellschaftliche Anerkennung bekommt“. Genau diese Form der Teilhabe möchte das Projekt-Team näher erforschen, um es in einen verstärkten Diskurs zu bringen und Wertschätzung zu steigern. Neben der Nutzung des erwähnten Interviewraums suchen die beteiligten wissenschaftlichen Beschäftigten Lisa Scholten, Christian Funk, Coralie Flaswinkel und Henry Voigt auch den Kontakt zu Bewohner*innen des Stadtteils vor Ort, indem sie Institutionen, aber auch öffentliche Plätze aufsuchen und dort im direkten Lebensumfeld mit den Menschen ins Gespräch zu kommen. Unterstützt werden sie dabei auch von der Bezirksverwaltung: Ralf Hagelüken, Leiter der Bezirksverwaltung des Stadtbezirks 6, sowie Bezirksbürgermeister Ralf Thomas und seine Stellvertreterin Birgit Schentek haben hier aktiv dazu beigetragen, Kontakte herzustellen und Netzwerke aufzubauen.   

Geöffnet ist der Interviewraum montags und mittwochs von 10.00 bis 12.00 Uhr sowie dienstags und donnerstags von 16.00 bis 19.00 Uhr, wobei auch individuelle Termine vereinbart werden können. Ansprechpartner*innen für Terminvereinbarungen sind die wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen Christian Funk (0211-4351-3522) und Lisa Scholten (Tel. 0211-4351-3365).​

Die Projektleiterin, Prof. Dr. Anne van Rießen (Mitte), mit dem Projekt-Team sowie Bezirksverwaltungsleiter Ralf Hagelüken (2. v. li.) und Bezirksbürgermeister Ralf Thomas (rechts hinten) vor dem Interviewraum in der Frobenstraße. Foto: Michael Kirch
Die Projektleiterin, Prof. Dr. Anne van Rießen (Mitte), mit dem Projekt-Team sowie Bezirksverwaltungsleiter Ralf Hagelüken (2. v. li.) und Bezirksbürgermeister Ralf Thomas (rechts hinten) vor dem Interviewraum in der Frobenstraße. Foto: Michael Kirch