Vortrag: Aktualitätsbezüge in der Gedenkstättenarbeit: zwischen Flüchtlingsbewegung, autoritärem Populismus und Erinnerungskultur
Sandra Franz (Villa Merländer, Krefeld)
11. Juli 2019, 18.00 Uhr
HSD, Geb. 3, Raum 3.1.001
Münsterstraße 156
40476 Düsseldorf
Eintritt frei
Der Schwerpunkt in der Bildungsarbeit verschiebt sich aktuell immer stärker auf die Einbindung von aktuellen Ausgrenzungs- und Flüchtlingserfahrungen. Diese werden mit den historischen Ereignissen zwischen 1933 und 1945 verknüpft, um den Besucher*innen so die Möglichkeit zu geben, aus der Vergangenheit für die Zukunft zu lernen und wichtige moralische Werte gesellschaftlich zu verteidigen. Die Bedeutung der politisch-historischen Arbeit zur NS-Geschichte erhält zur Zeit einen immer stärkeren Aktualitätsbezug. Die Leiterin der NS-Dokumentationsstelle Krefeld, Sandra Franz, berichtet von Beispielen und Erfahrungen aus der Praxis und lädt ein zur Diskussion.
Sandra Franz, geb. 1981, Historikerin und Jiddistin, studierte an der HHU Düsseldorf und der University of Oxford. Sie war von 2011 bis 2016 wissenschaftliche Angestellte am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte der HHU und von 2009 bis 2018 freie Mitarbeiterin der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf. Sie war beteiligt an transnationalen Projekten mit Großbritannien, Südkorea und den USA. seit 2018 leitet sie die NS-Dokumentationsstelle in Krefeld. Zudem schreibt sie aktuell an ihrem Promotionsprojekt: "Strange people in a strange, enemy country: Das britische Deutschlandbild der Besatzungsmacht 1944-1953". Ihre Forschungsschwerpunkte sind Jüdische Gesellschafts- und Emanzipationsgeschichte, Holocaust-Studien, Antisemitismus-Prävention, deutsch-britische Geschichte, die britische Besatzungszone nach 1945 , sowie viktorianische Trauerkultur.