Im bereits abgeschlossenen Projekt TiWo (Laufzeit: Dezember 2019 – Juli 2022) erschien ein neuer Bericht, der ab sofort öffentlich zugänglich ist. Die Publikation befasst sich mit Anforderungen an professionelle Technikberatung – eine neue soziale Dienstleistung, die angesichts der zunehmenden Potenziale digitaler assistiver Technologien immer wichtiger wird. Sie richtet sich an Menschen mit Pflegebedarf, Menschen mit Behinderung und / oder einer Demenz sowie an Bürger*innen, die an einer barrierefreien und mit assistiver digitaler Technik ausgestatteten Wohnung interessiert sind. Das methodische Vorgehen beruht auf 20 Expert*inneninterviews. Die Befragten repräsentieren verschiedene Bereiche, u.a. die Wohn- und Technikberatung, Technikentwicklung, Wohnungswirtschaft, Wissenschaft, Kommunalpolitik, Pflegekassen usw. Zusammenfassend betrachtet zeigt sich, dass Technikberatung neue Kompetenzen benötigt, deren Vermittlung auf Dauer, z.B. durch spezifische Schulungen, institutionalisiert werden muss. Die Integration von Technikberatung in die Wohnberatung erweitert zudem ihre Aufgaben, ihren Beratungsanspruch und erfordert den Aufbau neuer Kooperationen. Ihr Erfolg ist von einer Reihe förderlicher Rahmenbedingungen abhängig, z.B. politischer, ökonomischer, qualifikatorischer und ideeller Art. Eine Transformation aller sozialen Beratungsleistungen im Zuge des digitalen Wandels kann künftig jedoch nicht allein aus der Perspektive der Wohnberatung vorangetrieben werden, sondern muss alle Beratungsstrukturen im kommunalen Raum berücksichtigen.
Das interdisziplinäre Projekt TiWo wurde unter der Leitung von Prof. Dr. Manuela Weidekamp-Maicher (FB SK), Prof. Dr. Manfred Wojciechowski (FB M) und Susanne Tyll, Beratung-Fortbildung-Projektentwicklung, durchgeführt. Es wurde vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen (MAGS NRW) mit einer Gesamtsumme von ca. 580 Tsd. € gefördert.
Link zur Publikation:
https://opus4.kobv.de/opus4-hs-duesseldorf/frontdoor/index/index/docId/3904