Hochschule Düsseldorf
University of Applied Sciences
Fachbereich Sozial- & Kulturwissenschaften
Faculty of Social Sciences and Cultural Studies

Aktuelles

HSD - Sozial- & Kulturwissenschaften > Personen > Manuela Weidekamp-Maicher > Meldungen > Buch­publikation "Menschen mit Demenz in der partizi­pativen Entwick­lung von Tech­nik"
Sozial- und Kulturwissenschaften / Bucherscheinung, Demenz, Demenzforschung, Technik, Partizipation
26.04.2021

Buchpublikation "Menschen mit Demenz in der partizipativen Entwicklung von Technik"

​Neue Buchpublikation „Menschen mit Demenz in der partizipativen Entwicklung von Technik“ von Prof. Dr.Manuela Weidekamp-Maicher (Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften) erschienen.

Beteiligung, Partizipation, Teilhabe und Empowerment bilden Begriffe, die in vielen Kontexten erneut an Sichtbarkeit gewinnen. Ein Trend zur Bürger*innenbeteiligung lässt sich etwa bei sog. Zukunftsthemen beobachten, bei deren politischer Ausgestaltung sowohl die Öffentlichkeit als auch Akteure aus Zivilgesellschaft befragt werden sollen. Ein Ruf nach mehr Partizipation ist auch in der Wissenschaft erkennbar, u.a. der Gesundheitsforschung, in der Patient*innen bei der Ausgestaltung von Versorgungsangeboten zu Wort kommen sollen. Keinesfalls neu ist der Begriff der Partizipation im Feld der Technikentwicklung. Er hat dort allerdings verschiedene Ursprünge, deren Begründungslogiken von der jeweiligen disziplinspezifischen Verortung abhängig sind.
Zu den Personengruppen, für die in den vergangenen Jahren verschiedene Arten der Technik entwickelt wurden, gehören vor allem Menschen mit Demenz. Betrachtet man jedoch die bisherige Beteiligung dieser Personengruppe an Forschung und Entwicklung, so gehören sie zu den am stärksten exkludierten Gruppen überhaupt.

Das Buch will daher zur Beteiligung von Menschen mit Demenz an Technik ermuntern, indem es aufzeigt, wie dies im Kontext interdisziplinärer Forschung gelingen kann. Es richtet sich an Forschende aus dem Feld der Sozial-, Verhaltens-, Gesundheits- und Pflegewissenschaften sowie an Forschende aus dem Feld der Ingenieurs- und Gestaltungswissenschaften, denen es eine Gelegenheit bieten will, ein Grundverständnis für die jeweils andere Perspektive zu entwickeln.
Es versteht sich daher als eine Art „Übersetzungsunterstützung“ im Sinne multi- und interdisziplinärer Verständigung. Die Intention des Buches liegt zum einen darin, nach Gemeinsamkeiten in den verschiedenen theoretischen Perspektiven der Partizipation zu suchen. Es soll jedoch nicht bei der Suche nach Gemeinsamkeiten bleiben, sondern auch um das (An-)Erkennen von Widersprüchen und Konfliktlinien gehen, die konträre Positionen enthalten. Vor allem geht es darum, mehr Transparenz im Kontext der interdisziplinären Forschung und Technikentwicklung zu schaffen. Trotz der teilweise stark auf Wissenschaft fokussierten Perspektive, richtet sich das Buch nicht nur an Forschende, sondern auch an Studierende sowie Akteure aus der Versorgung, die einen Einblick in das Feld partizipativer Technikentwicklung mit Menschen mit Demenz wünschen.

Die Inspiration für das Buch entstand im Projekt „Nutzerorientierung bei der Entwicklung technikgestützter Lebenswelten unter besonderer Berücksichtigung ambienter Technologien für die Lebensqualität von Menschen mit Demenz“ – kurz: NutzerWelten.

Die Laufzeit des Projektes betrug vier Jahre und erstreckte sich von Anfang 2014 bis Ende 2017. Das Projekt wurde gefördert durch das Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen.