Fachliche Impulse für die Kinder- und Jugendhilfe. Workshop auf dem Deutschen Kinder- und Jugendhilfetag gibt neue Einblicke in die Zusammenarbeit zwischen dem Jugendhilfe- und dem Schulsystem in Dänemark
Im Rahmen eines Workshops auf dem 18. Deutschen Kinder- und Jugendhilfetag (DJHT), der vom 13. - 15. Mai 2025 in Leipzig stattgefunden hat, gaben Wissenschaftler*innen aus Dänemark und Deutschland empirisch fundierte Denkanstöße zur Steuerung und Kooperation zwischen Jugendhilfe und Schule.
Den Workshop leiteten PhD Bo Morthorst Rasmussen vom University College South Denmark (UC Syd), Associate Prof. Charlotte Ørnskov vom UC Syd und Prof. Dr. Kathrin Gräßle von der Hochschule Düsseldorf (HSD).
Zentraler Bestandteil des Workshops war die Fokussierung auf die dänische Verwaltungsstruktur von Schule und Jugendhilfe unter dem Dach der Kommunen. Vor diesem Hintergrund stellten die Referent*innen ihr gemeinsames Forschungsprojekt vor, das sich mit Maßnahmen zur Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen Schule und Jugendhilfe zum Zweck des Kinderschutzes verschiedener dänischer Kommunen beschäftigte.
Aus der Studie ließen sich auch Hinweise für die Kooperation von Jugendhilfe und Schule in Deutschland herausfiltern: Während das Kind im Deutschen Objekt des Schutzes ist, besteht der Begriff „Kinderschutz“ im Dänischen nicht. Die dänische Sprache versteht das Kind als „gefährdet / benachteiligt“, hebt dadurch das Kind als Subjekt hervor, woraus sich unterschiedliche Verständnisse entwickeln. Auch kristallisieren sich Kooperationsprobleme sowie kulturelle Unterschiede in Gesetzen im dänischen Kontext heraus, die zwischen Schule und Jugendhilfe trotz der gemeinsamen Verwaltungsstruktur bestehen. Basierend auf diesen Erkenntnissen appellierten die Referent*innen für eine erhöhte Achtsamkeit gegenüber fachkulturellen Hürden und die Notwendigkeit, das Wohl des Kindes ins Zentrum der Fragen rund um Kooperation zwischen Schule und Jugendhilfe zu stellen. Mithilfe des internationalen Perspektivwechsels ergaben sich diese und weitere Einsichten. Der gesamte Forschungsbericht ist online zu lesen unter: https://opus4.kobv.de/opus4-hs-duesseldorf/frontdoor/deliver/index/docId/4286/file/Forschungsbericht_Graessle.pdf (zuletzt geprüft: 13.05.25).