Eine der eingesetzten Methoden: digitalisierte Autofotografie
In dieser methodisch weiterentwickelten Form der Autofotografie geht es um die visuelle Erfassung von Lebenswelt und/oder Sozialraum. Dafür trafen sich jeweils sechs Kinder und eine Mitarbeiterin der Forschungsstelle an zwei Terminen. Am ersten Termin wurde den Kindern anhand einer kleinen Geschichte der „Arbeitsauftrag“ verdeutlicht. Da Schule, aus sozialräumlicher Perspektive, nicht an den Mauern des Gebäudes endet, sondern sich darüber hinaus in verschiedener Weise durch die Tage der Kinder zieht, war das Ziel, den Fokus über das Schulgelände hinaus zu richten und auch Aspekte des Schulwegs und des Alltags in die Auswertung mit einfließen zu lassen. Jedes Kind sollte neben Fotografien des Schulhofs also auch Bilder von seinem Schulweg und der Freizeit machen.
Von uns mit einer eigenen Digitalkamera, einem Elternbrief, der Erklärung und Wechselbatterien ausgestattet, hatten die Kinder nun 24 Stunden Zeit, eine kleine Fotostory zu knipsen.
Nachdem die Kameras wieder von uns abgeholt und anschließend die jeweiligen Fotos auf verschiedene Laptops gezogen wurden, fand ein zweites Treffen mit den Kindern statt.
Jedes Kind fand nun seine Fotos auf einem eigenen Laptop wieder und sortierte die acht Fotos in ein Dokument, welche von ihm persönlich als Aussagekräftig für die Fragestellungen empfunden wurden. Allein die Auswahl verrät schon einiges über die Priorisieren der Kinder. Jedem Kind wurden nun seine acht wichtigsten Fotos mithilfe eines Fotodruckers ausgedruckt.
Auf ein großes Blatt Papier klebten nun die Schüler/-innen ihre Bilder.
Über jedes Bild wurde im Anschluss eine Überschrift gesetzt. Darunter wurde die Frage beantwortet, warum sie gerade dieses Motiv fotografiert hätten.
Mithilfe der über 20 entstandenen Kollagen können neue Perspektiven auf Sozialraum, Lebenswelt und Schule gegeben werden. Quantitative Daten können auf wertvolle Weise durch diese visuellen Lebensausschnitte der Schüler/-innen ergänzt werden.