Zwei Jahre lang (Wintersemester 2021/2022 bis Sommersemester 2023) war Dr. Alexander Neupert-Doppler Vertretungs-Professor für Sozialphilosophie an der HSD. Zum Abschluss dieser Zeit erscheint im Juni 2023 sein neues Buch, das Impulse aus dem Werk des Sozialphilosophen Herbert Marcuse (1898-1979) für die Theoriediskussion in der Sozialen Arbeit aufbereitet.
Bereits in der Einleitung macht Neupert-Doppler die Verbindung von Lehre und Forschung deutlich: "Wenn ich in den Jahren 2021 bis 2023 an der Hochschule Düsseldorf, als Vertretungsprofessor für Philosophie, mit den Studierenden über die Politisierung Sozialer Arbeit diskutierte, ergab sich oft eine gewisse Polarisierung: Während die einen [...] geradezu eine Avantgarde sozialer Veränderung sein wollten [...] lehnten die anderen eine Politisierung als Überforderung der Sozialen Arbeit ab". Das Buch beschreibt einen Ausweg.
Soziale Arbeit kann soziale und politische Emanzipation nicht im Alleingang bewirken, sie muss sich aber auch nicht auf die Rolle als 'Reparaturkolonne im Kapitalismus' (Frigga Haug) beschränken lassen. Der Rückgriff auf Marcuses Konzept der Katalyse macht begreifbar, wie Soziale Arbeit Prozesse soziale Veränderung mit auslösen, begleiten und beschleunigen kann.
Passend zum vielfältigen Werk des Philosophen Marcuse, der bereits in den 1960er und 1970er Jahren in der Sozialen Arbeit rezipiert wurde, diskutiert Neupert-Doppler dessen psychoanalytisch fundiertes Menschenbild, sein krisenorientiertes Geschichtsbild sowie Utopie als Leitbild für Soziale Arbeit an Zukunft. Dabei geht es immer wieder um Brückenschläge, z.B. im Kapitel zu Ökologie und Sozialarbeit, zwischen Sozialphilosophie und Sozialarbeit.
Am 26.6.23 ab 19 Uhr wird Dr. Alexander Neupert-Doppler das Buch im Rahmen seiner Abschiedsvorlesung an der HSD vorstellen (im E.3.001).
