Hochschule Düsseldorf
University of Applied Sciences
Fachbereich Sozial- & Kulturwissenschaften
Faculty of Social Sciences and Cultural Studies
Sozial- und Kulturwissenschaften / forschungsarchiv, korczak
23.12.2022

Forschungsarchiv Janusz Korczak

​​​​​​​​​​Das Forschungsarchiv hat sich neben der Weiterentwicklung der Lehre an der Hochschule Düsseldorf zum Ziel gemacht, mit vulnerablen Gruppen zu arbeiten. Im aktuellen Projekt mit muslimischen Mädchen, die u.a. von Sexismus, (antimuslimischem) Rassismus und Adultismus betroffen sind. Daher haben wir in Kooperation mit dem Kreis der Düsseldorfer Muslime einem Empowerment-Workshop realisiert, in dem an vier Samstagen im November und Dezember mit jungen Mädchen und Frauen Themen erarbeitet wurden, die in Bezug auf Kinderrechte eine hohe Alltagsrelevanz darstellen.
Der Workshop war partizipativ konzeptioniert, so dass die 15 Teilnehmerinnen selbst bestimmt haben, was sie erarbeiten und unternehmen möchten. Finanziert wurde der Workshop durch das Bundesprogramm „Demokratie Leben!“. Darüber hinaus wurde den Teilnehmerinnen durch eine ergänzende Spende ein besonderes Highlight ermöglicht (letzter Tag).


Am ersten Tag ging es darum Anzukommen und einander Kennenzulernen, sowie um eine Auseinandersetzung mit dem Thema Kinderrechte.
Schnell wurde deutlich, wie sehr sich die Mädchen mehr Partizipationsmöglichkeiten im gesellschaftlichen Leben, vor allem aber auch in der Mitgestaltung der Schule wünschen.Zudem wurde erschreckenderweise berichtet, wie oft die Teilnehmerinnen (antimuslimischem) Rassismus ausgesetzt sind. In einem Hörsaal der Hochschule Düsseldorf konnten die Teilnehmerinnen jeweils zwei Minuten an einem Rednerpult mit Mikrofon eine Rede zu einem Thema, das ihnen besonders wichtig ist, halten.


Am zweiten Tag haben die Teilnehmerinnen sich einen Ausflug zur Zentralmoschee nach Köln gewünscht. Hier konnten die Mädchen und jungen Frauen einerseits in ihrer Identität als muslimische Mädchen gestärkt werden und gleichzeitig die Heterogenität in der Homogenität erleben. Wie betest Du? Wie bete ich? Und wie lebst Du eigentlich Deinen Glauben? Waren zentrale Fragen, die den Workshoptag gerahmt haben.


Am dritten Tag wurde die intensive Arbeit zu Kinderrechten, die für die Mädchen besonders bedeutsam sind, weitergeführt. Die Teilnehmerinnen haben in Vorbereitung auf den vierten Workshop-Tag Plakate und Banner hergestellt.


Am letzten Tag wollten die Mädchen laut und sichtbar werden. Dafür konnte eine pinke Limousine gebucht werden, die mit den Teilnehmerinnen durch die Düsseldorfer Innenstadt fuhr. Die Plakate und Banner wurden währenddessen, trotz Eiseskälte, aus dem Fenster gehalten. Der Zuspruch, den die Teilnehmerinnen zu ihrer Aktion von Fußgänger*innen erhalten haben, hat sie sehr bestärkt, aber auch gutgetan. Mit den eigenen Anliegen sichtbar zu werden und wahrzunehmen, dass die eigene Perspektive auf Resonanz stößt, war dazu eine bedeutsame Erfahrung.

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Wir bedanken uns bei dem Kreis der Düsseldorfer Muslime für die Kooperation und bei „Demokratie Leben!“ für die finanzielle Unterstützung dieses wichtigen Projekts, das mit Sicherheit noch lange nachhallen wird.
 


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