Rassistische Chats, Graffities und Übergriffe, Berichte von erfahrenem Rassismus und dessen strukturelle Aspekte - wie können wir Rassismus an der Hochschule thematisieren? Der Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften lädt alle Interessierten zu einer dreiteiligen Reihe ein.
Eine AG, die aus der Diversity-Kommission des Fachbereiches heraus entstanden ist, hat die dreiteilige Veranstaltungsreihe „weiße Flecken. Rassismus im Hochschulkontext.“ zur Information, zum Lernen und zum Austausch erarbeitet.
Die drei Veranstaltungen finden statt in Kooperation mit dem AStA der HSD, der Diversitykommission FB 6, dem Fachschaftsrat SozialKult, FORENA, PoC-Referat, Refugee Support Project & Rolling Eyes Collective. Die Online-Veranstaltungen starten kurz vor Beginn des Sommersemesters und richten sich an alle Interessierten.
Themen und Termine:
Mehr Infos im
Flyer. Anmeldungen sind für einzelne Veranstaltungen oder alle drei Veranstaltungen
hier möglich.
Der verschobene Vortrag "Analyseperspektive institutionelle
Diskriminierung & Rassismus – Tatort Hochschule von Prof.in Annita Kalpaka
(HAW Hamburg) findet am 20.4., 17.30h -19.30h online
über zoom statt. Bisherige
Anmeldungen sind weiterhin gültig, der link zur
Veranstaltung wird den Angemeldeten kurzfristig zugänglich
gemacht.
Rückfragen:
adelheid.schmitz@hs-duesseldorf.de
Hochschulen sind keine Orte außerhalb gesellschaftlicher Rassismusstrukturen und -diskurse. In diesem Sinne ist die Analyseperspektive Rassismus hilfreich, auch wenn sie aus taktischen Überlegungen oft nicht explizit thematisiert wird. Denn die Verwendung der Begriffe Diskriminierung und Rassismus stoßen schnell auf Abwehr, wenn sie als Unterstellung eines absichtsvollen Handelns bzw. lediglich als Kritik eines Fehlverhaltens oder persönlicher "Einstellungen" Einzelner aufgefasst werden. Ausgewählte Beispiele rassistischer Praxen im Umgang mit Studierenden werfen Schlaglichter auf die Normalität und Routinen des Hochschulalltags und zeigen Möglichkeiten und Grenzen des Sichtbarmachens und der Thematisierung von Diskriminierung und Rassismus auf.
04.05.2021, 17.30h – 19.30h:
Mit den Machtverhältnissen des Rassismus brechen – Critical Whiteness als hegemoniale Selbstkritik
Prof.in Martina Tißberger, Fachhochschule Oberösterreich, Linz
Der Vortrag gibt einen Einblick in die Entwicklung und Intention der Critical Whiteness Studies, die sich als erkenntnistheoretischer und politischer Zugang in der Arbeit zur Überwindung des Rassismus herausgebildet haben. Am Beispiel der Hochschule als weißer* Raum werden die Materialisierungseffekte von Whiteness als de-thematisierter Norm diskutiert. Mit Fokus auf Lehre, Forschung und Praxis der Sozialen Arbeit werden Beispiele der Reproduktion weißer* Dominanzkultur dargestellt, vor allem aber Möglichkeiten aufgezeigt, wie die Machtverhältnisse des Rassismus durchbrochen und durch Critical Whiteness als hegemoniale Selbstkritik weiße* Normativität dekonstruiert werden können.
8.6.2021, 17.30h – 19.30h:
Studieren mit Rassismuserfahrungen – Handlungsräume und Grenzen
Karima Popal-Akhzarati, M.A., Fernuni Hagen
Wie verhandeln Studierende Rassismus im (Hochschul-)Alltag? Wie gehen sie mit eigenen Rassismuserfahrungen um? Welche Handlungsräume und -strategien bestehen im universitären Kontext?
Anhand der Ergebnisse und Analysen einer qualitativen Untersuchung zeigt sich einerseits, dass der Status Student*in durch Zugang zu Ressourcen dominante Identifikationsmöglichkeiten und Privilegien bieten kann, die andererseits rassifizierten Studierenden nicht bedingungslos zur Verfügung stehen. Im Vortrag werden diese und weitere studentische Verhandlungsweisen von Rassismus und die Rolle der Institution Hochschule beleuchtet.