Zum dritten Mal wurden im Dezember 2016 an der Hochschule Düsseldorf
die FORENA-Nachwuchspreise verliehen. Diese wurden im Jahr 2012 erstmals mit
dem Ziel ausgelobt, herausragende wissenschaftliche Arbeiten (Master, Diplom,
Dissertation) zu würdigen, die sich mit Fragestellungen zur extremen Rechten,
zu Rassismus und Nationalismus sowie zu gesellschaftlichen Bedingungen
entsprechender Diskriminierungspraxen befassen.
In diesem Jahr hatte die Jury insgesamt achtzehn Arbeiten zu bewerten,
die sich entsprechenden Fragestellungen erneut aus unterschiedlichen
disziplinären Perspektiven – Geschichtswissenschaften,
Erziehungswissenschaften, Sozialwissenschaften, Gender Studies sowie
Kommunikationswissenschaften – genähert hatten. Als Mitglieder der Jury waren
Prof. Dr. Christoph Kopke (Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin), Prof.
Dr. Michaela Köttig (Frankfurt University of Applied Sciences), Prof. Dr. Ruth
Wodak (University of Lancaster) sowie der Leiter des Forschungsschwerpunktes
Rechtsextremismus/Neonazismus, Prof. Dr. Fabian Virchow, tätig.
Ausgezeichnet wurden im Rahmen der diesjährigen Preisverleihung mit dem
FORENA-Nachwuchspreis in Höhe von 1.000 € Charlie Kaufhold (Humboldt
Universität Berlin) für eine Master-Thesis mit dem Titel »Geschlecht – Schuld – Abwehr. Nationalsozialistische
Täter_innenschaft und ihre Folgewirkungen in der Berichterstattung über Beate
Zschäpe«, mit dem FORENA-Nachwuchspreis in Höhe von 500 € die Arbeiten
von Florian Finkbeiner (Georg-August-Universität Göttingen) über
»Schicksalsjahre des Konservatismus. Konservative Intellektuelle und die
Tendenzwende in den 1970er Jahren« sowie von Stefan Ebert
(Friedrich-Schiller-Universität Jena) zum »Verhältnis von Demokratie und
Menschenfeindlichkeit – eine Diskursanalyse der AfD an der Schnittstelle
zwischen Ideologien der Ungleichwertigkeit und demokratischer Teilhabe«. Eine
weitere Anerkennung sprach die Jury der Arbeit von Stefan Wulfram
(Westfälische-Wilhelms-Universität Münster) mit dem Titel ›Junger Nationalismus
in der Diskussion.‹ Die Zeitschrift Nation Europa und die Neuen Rechten
(1965-1974) aus.
Zur Verleihung kam ebenfalls der vom Ministerium für Arbeit,
Integration und Soziales (MAIS) des Landes Nordrhein-Westfalen gestiftete Preis
»Zusammenhalt in der Gesellschaft«. Als Vertreter des MAIS überreichte Dr.
Santel die Auszeichnung in diesem Jahr an Birgül Demirtas (Hochschule
Düsseldorf), die sich in ihrer BA-Arbeit mit der Frage der Präsenz des
Brandanschlages in Solingen vom 29. Mai 1993 in der Erinnerung der türkischen
Wohnbevölkerung der Stadt befasst hat.
Den Fachvortrag im Rahmen der Preisverleihung hielten Katrin Berlinger und Agnes Betzler (beide Absolventinnen
des BA-Studiengangs Soziale Arbeit an der Technischen Hochschule Nürnberg Georg
Simon Ohm zum Thema »Extrem rechte Frauen als Opfer häuslicher Gewalt – Eine intersektionale
Betrachtung unter dem Aspekt der Nutzung frauenspezifischer Zufluchtsstätten in
Deutschland«.
Die
Preisverleihung bot neben einer kurzen Vorstellung der ausgezeichneten Arbeiten
zudem zahlreiche Gelegenheit zum fachlichen Austausch und zur Vernetzung.