Laufende Projekte
Dissertationsprojekt
Betreuerinnen: Prof.in Dr. Anja Tervooren (Universität Duisburg-Essen) Prof.in Dr. Elke Kruse (Hochschule Düsseldorf)
Titel: "Kinder werden nicht erst zu Menschen, sie sind bereits welche!". Janusz Korczaks Bild vom Kind und seine Perspektive auf das Erwachsenen-Kind Verhältnis.
Spätestens seit der Verabschiedung der UN-Kinderrechtskonvention (1989) und ihrer Ratifizierung in fast allen Ländern werden Kindern Rechte zugesprochen, die ihnen Gleichbehandlung, mehr Handlungsmöglichkeiten, Partizipation, aber auch Schutz gewährleisten sollen. Im Artikel zwei wird auf die Gleichbehandlung und das Diskriminierungsverbot von Kindern aufmerksam gemacht [UN-KRK, Art.2]. In diesem Artikel bleibt jedoch unbeachtet, dass Diskriminierungen auch ausanderen Gründen, wie dem Alter erfahren werden können. Eine altersspezifische Diskriminierung kann auch aufgrund eines noch nicht erreichten Alters geschehen, d. h. aufgrund von „Minderjährigkeit“ bzw. der Zuschreibung ein Kind zu sein.
Dieser Adultismus wird u. a. damit begründet, dass das Kind schutzbedürftig ist und Maßnahmen zum Wohle des Kindes wie bspw. Altersbeschränkungen ergriffen werden müssen. Das damit einhergehende Bild eines schutzbedürftigen Kindes setzt sich trotz der aktuellen Verortung des Kindes als sozialer Akteur in weiteren pädagogischen Konzepten und damit verbundenen pädagogischen Praxen fort.
Mit dem Alter begründete Diskriminierungsformen werden sowohl in den Diskursen zur Kindheitspädagogik als auch Kindheitsforschung bislang vernachlässigt, so dass sich dieser Gedanke in der Literatur kaum niederschlägt. Umso mehr verwundert es, dass Janusz Korczak (1978-1942) in seinen Werken schon zu Anfang des 20. Jahrhunderts auf diese Form von Diskriminierung aufmerksam gemacht und Rechte des Kindes formuliert hat, die ihr entgegenwirken sollen (Das Recht auf den eigenen Tod und das Recht auf Mitsprache).
Daher wird in diesem Dissertationsprojekt das Bild vom Kind in den Schriften von Janusz Korczak untersucht und seine Perspektive auf die Erwachsenen-Kind-Relation rekonstruiert. Korczak selbst hat seine Überlungen und Erziehungsprinzipien nie systematisch dargestellt und wird daher überwiegend als Praktiker oder gar als Theorieskeptiker rezipiert. Ziel dieser Arbeit ist es daher, seine Kritik an dem Status des Kindes in der Gesellschaft herauszuarbeiten und die Dichte seiner Ideen in Bezug auf altersspezifische Diskriminierung auszudifferenzieren. Als theoretische Rahmung werden u.a. Arbeiten zu Bildern von Kindern, generationalen Ordnung und Adultismus hinzugezogen und an aktuelle Diskurse der Kindheitspädagogik und Kindheitsforschung angeschlossen. Datengrundlage bilden ausgewählte Original-Werke, die mit der Grounded Theory explorativ und systematisch analysiert werden.
Forschungsarchiv zur Person und Pädagogik Janusz Korczak
Ziel des Projekts ist es Korczaks Pädagogk für die Lehre, Forschung und Praxis nutzbar zu machen. Mehr Informationen finden Sie hier
Abgeschlossene Projekte
Kinder als Stakeholder in Kindertageseinrichtungen (KiSte) –
Projektkoordination Standort Düsseldorf unter der Leitung von Prof.in Dr. Katja Gramelt. (2019 - 2021). Studie zu den Sichtweisen der Kinder auf institutionelle Arrangements. Näheres zum Projekt finden Sie hier.
Alter im Zeichen der Vielfalt
Mitarbeiterin im Forschungsprojekt unter der Leitung von Prof. Dr. Christian Bleck. (2017-2019). Sozialräumliche Analysen mit älteren Migrant_innen. Näheres zum Projekt finden Sie hier.
Pflegekinderhilfe und Migration
Projektmanagerin des Forschungsprojekts "Pflegekinderhilfe und Migration" in Zusammenarbeit mit dem Pflegekinderdienst der Diakonie (2017 - 2020). In diesem Projekt wird der Frage nachgegangen, inwieweit Menschen mit Migrationsgeschichte über die Pflegekinderhilfe informiert sind und wie die Zielgruppenansprache aussehen sollte, damit mehr Menschen dieser Personengruppe als Pflegeeltern gewonnen werden können.