Facetten der Intersektionalitäts-forschung für die und in der Soziale(n) Arbeit
Vor dem Hintergrund, dass Soziale Arbeit unterschiedlich marginalisierte Bevölkerungsgruppen adressiert sowie ihre Interventionen mit Bezug auf verschiedene Ungleichheiten legitimiert, erlangt Intersektionalität als Analyseperspektive zunehmend Beachtung in der Sozialen Arbeit.
Ausgehend von den von Marie Frühauf und Kathrin Schulze (2013) angestellten kritischen Überlegungen zu Intersektionalitätsforschung in der Sozialen Arbeit stehen auf dem Fachtag drei grundlegende Fragen im Fokus:
- Wie lassen sich Projekte zur Intersektionalitätsforschung in der und für die Soziale Arbeit methodologisch-empirisch realisieren, ohne dabei systematisch gesellschaftstheoretische Bezüge zu vernachlässigen?
- Wie lassen sich solche Projekte realisieren, ohne diese nur auf kategorial differenziertere Analysen zu einzelnen Adressaten*innengruppen der Sozialen Arbeit zu verkürzen, die kritisch gewendet als ‚elaboriertere' Diagnostik verstanden und im Weiteren im sozialtechnologischen Sinne für vermeintlich gezieltere und begründetere Interventionsplanungen genutzt werden könnten?
- Wie lassen sich solche Projekte realisieren, ohne die Analysen auf die Kritik vermeintlich verkürzter Differenzpraktiken oder gar Stereotypisierungen von Fachkräften Sozialer Arbeit zu reduzieren, indem auch die gesellschaftliche Funktion Sozialer Arbeit und ihre Konsequenzen für deren institutionelle Bedingungen systematisch berücksichtigt werden?
Neben zwei theoretischen Beiträgen als Keynotes von Prof. Dr. Rudolf Leiprecht (Carl von Ossietzky Universität Oldenburg) sowie Marie Frühauf und Kathrin Schulze (Universität Duisburg-Essen) bietet der Fachtag im Rahmen von parallelen Arbeitsgruppen Einblicke in empirische Beiträge zur Intersektionalitätsforschung in der Sozialen Arbeit:
AG IV: Intersektionalitätsforschung im Bereich Jugendarbeit
AG III: Intersektionalitätsforschung im Bereich Bildung
AG II: Intersektionalitätsforschung und Pflegende Angehörige
AG I: Intersektionalitätsforschung im Strafrechtssystem
In den Arbeitsgruppen werden sowohl Promovierende als auch Professor*innen aus ihren aktuellen empirischen Projekten berichten. Im Fokus steht dabei die Diskussion methodologischer und methodischer Fragen der Intersektionalitätsforschung in der Sozialen Arbeit.
Der Fachtag richtet sich an Wissenschaftler*innen, Promovierende und Studierende, die bereits mit der Perspektive Intersektionalität arbeiten und/oder sich mit methodologischen und methodischen Implikationen der Intersektionalitätsforschung auseinandersetzen möchten!
Die Anmeldung ist bis zum 28. September 2018 möglich!
Die Teilnahme ist kostenlos!