Studies in Social Sciences and Culture
Wir freuen uns, Ihnen und Euch die Veröffentlichungen der Online-Publikationsreihe
Studies in Social Sciences and Culture. Aus der Forschung des Fachbereichs Sozial- und Kulturwissenschaften der HSD vorzustellen. Die seit 2016 bestehende Schriftenreihe widmet sich vorwiegend aktuellen Themen der Sozialen Arbeit bzw. ihrer Bezugsdisziplinen und setzt besondere Akzente auf neue und innovative Forschungsfragen der Sozial- und Kulturwissenschaften. Ihre grundlegende Intention besteht darin, Wissenschaft und Forschung als einen dynamischen und lebendigen Prozess erfahrbar zu machen: Sie soll nicht nur der Präsentation der Ergebnisse bereits abgeschlossener und viel diskutierter Projekte dienen, sondern Raum für die Darstellung neuartiger Fragestellungen und die Diskussion der sich noch im Entwicklungsprozess befindenden Vorhaben schaffen. Sie versteht sich vor allem als institutionalisierte Möglichkeit für einen befruchtenden kollegialen, trans- und interdisziplinären Austausch.
Mit dieser Online-Publikationsreihe sollen nicht nur Tätigkeiten bestehender Forschungsschwerpunkte und -stellen, sondern die vielfältigen Forschungsaktivitäten des Fachbereichs Sozial- und Kulturwissenschaften sichtbar(er) werden. Sie widmet sich zudem ganz ausdrücklich der „jungen“ Forschung im Fachbereich, d.h. den Ergebnissen herausragender Master- und Promotionsarbeiten: Mithilfe der Online-Publikationsreihe sollen sie gewürdigt und sowohl der Wissenschaft als auch der Praxis vorgestellt werden. So vielfältig wie die Inhalte, sollen auch die Formate der Publikationsreihe sein: Von Working Papers, über Tagungsbeiträge, Berichte aus Forschungsprojekten oder Abschlussarbeiten – die Formate sollen den betrachteten Themen gerecht werden und die Breite verschiedener Aktivitäten im Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften abbilden.
Die Redaktion wünscht Ihnen und Euch viel Vergnügen beim Lesen!
Manuela Weidekamp-Maicher &
Fernand Hörner
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| 11. Laura Slembeck Dekolonisierte Care-Arbeit. Die Selbstorganisation transnationaler Arbeiter*innen
Welche Strukturen formen die transnationale Care-Arbeit? Wie lassen sich diese Strukturen verändern? Und welche Rolle spielen die Erkenntnisse für die Selbstorganisation der Arbeiter*innen? Ebendiese und weitere Fragen werden in der vorliegenden Arbeit analysiert, indem Erkenntnisse aus postkolonial-feministischen Theorien mit Theorien der sozialen Bewegungsforschung verknüpft werden. Insofern bildet die Arbeit die individuelle und kollektive Handlungsfähigkeit von marginalisierten Gruppen ab und verortet diese innerhalb gesellschaftlicher Machtstrukturen, die ihre Möglichkeiten bedingen und eingrenzen.
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Lisa Scholten, Katja Jepkens & Anne van Rießen
Abschlussbericht: Informelles zivilgesellschaftliches Engagement im Sozialraum (IZESO)Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Forschungsprojekt IZESO untersucht vielschichtige Formen des zivilgesellschaftlichen Engagements im Alltag, Zugänge zu Engagement und institutionelle Blockierungen und Barrieren. Im Zuge einer ethnografischen Feldforschung wurde ein paradigmatisches Modell sozialräumlichen Engagements entwickelt. Es stellt Engagementprofile dar und bezieht intervenierende Bedingungen auf der Mikro-, Meso- und Makroeben ein. Hierdurch lassen sich Zugänge zu und Ausschlüsse von spezifischen Engagementformen identifizieren.
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Kathrin Gräßle Sozialpädagogik in der dänischen Folkeskole - Working Paper zu einer explorativen Forschungsreise nach DänemarkSchulsozialarbeit ist aus verwaltungs- und organisationswissenschaftlicher Sicht ein herausfordernder Bereich der Sozialen Arbeit. Denn wie im Doppelbegriff bereits angelegt, müssen für die Schulsozialarbeit sowohl die Verwaltungsstrukturen der Schule als auch die der Kinder- und Jugendhilfe miteinander kooperieren. Wie diese Zusammenarbeit im Nachbarland Dänemark praktiziert wird, war die zugrundeliegende Fragestellung einer Forschungsreise. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse werden in diesem Working Paper dargestellt. Dabei geht es um schulgesetzliche Rahmungen, die Rolle der Kommunen für Schule und Jugendhilfe, spezielle Institutionen für die Soziale Arbeit an Schulen und die sozialpädagogische Arbeit in den Schulen selbst.
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| 8. Ruth Enggruber & Michael Fehlau Geflüchtete junge Menschen in der Jugendberufshilfe - 'pädagogische Passungsverhältnisse'?Geflüchteten jungen Menschen, die an einer sozialpädagogisch begleiteten Maßnahme zur Berufsvorbereitung oder Berufsausbildung
teilnehmen, eine Stimme zu geben, damit Bildungs- und Sozialpolitikerfahren, was ihnen dieser Besuch der Jugendberufshilfe für ihre zufriedenstellende und selbstständige Lebensführung in Deutschland bringt, war das Anliegen der Studie, die in einer Bildungseinrichtung in NRW durchgeführt wurde. Insgesamt wurden 12 junge Menschen in qualitativen Interviews dazu befragt, wie sie ihren Maßnahmebesuch wahrnehmen, welche fördernden und hemmenden Bedingungen sie dort vorgefunden haben, um ihre Handlungsmöglichkeiten in Deutschland zu stärken. Dabei blieb es jedoch nicht, sondern die Schilderungen der jungen Menschen wurden in ihrer Verwobenheit mit den institutionellen Bedingungen in der Jugendberufshilfe und den professionellen Deutungsmustern der sozialpädagogischen Fachkräfte analysiert und daraus bildungs- und sozialpolitische Konsequenzen gezogen.
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| 7. Thorsten Schlee & Ruth Enggruber Politische Programme zur regionalen/lokalen Vernetzung – eine Bestandsaufnahme und Systematisierung im Übergang Schule-BerufSeit Jahrzehnten werden sozialpolitische Leistungen immer weiter ausdifferenziert, um den unterschiedlichen Bedarfen der Menschen besser gerecht werden zu können. So ist inzwischen eine Vielfalt verschiedener Angebote und Maßnahmen entstanden, die Akteure auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene erzeugt haben. Kritisch gewendet antworten sozialpolitische Strategien regionaler bzw. lokaler Vernetzung auf eine eventuell zu weit getriebene Differenzierung und Spezialisierung sozialstaatlicher Aufgabenwahrnehmung im politischen Mehrebenensystem. Der Ausgangspunkt der hier vorgestellten Studie war die Beobachtung, dass in den letzten mehr als zehn Jahren Vernetzungsprogramme zentrale bundes- wie auch landespolitische Herangehensweisen von Sozialpolitik geworden sind. Vor allem in den sozial- bzw. bildungspolitischen Aktivitäten zur Gestaltung des Übergangs zwischen Schule und Beruf bzw. Berufsausbildung ist diese Vernetzungseuphorie wie unter einem Brennglas zu analysieren, zumal dieser Sektor als bedeutsame ‚Sozialinvestition‘ zur Fachkräftesicherung von Unternehmen und Volkswirtschaft gilt.
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| 6. Anne van Rießen & Henning van den Brink From impacts to benefits: User research as a change of perspective for studies on the practice of drama educationThis essay looks at the potentials and limitations of user research for studies on the practice of drama education. To date, this field hasbeen dominated by impact studies. After illustrating the blind spots that are created by taking this research approach to the practice of drama education, we will present the user research perspective and look at the opportunities that it provides to generate new, differentiated knowledge. User research makes it possible to illuminate the processes of acquiring and using knowledge in terms of its delivery. It also provides a potential framework of analysis for placing these processes in the delivery context, which includes subjective learning types, relevance and institutional and social conditions. This expanded perspective will make it possible to identify the factors that foster and limit benefits and reflect them in practice.
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| 5. Ruth Enggruber, Lisa Scholten & Gaby Temme Intersektionale Analysen im Strafrechtssystem - Diagnose, Prognose & Zuschreibungskategorien Sozialer ArbeitSoziale Arbeit, verstanden als Instanz zur Bearbeitung sozialer Ungleichheit, ist auch im deutschen Strafrechtssystem tätig. Bisher sind jedoch Studien zu der Frage, inwieweit Soziale Arbeit im Strafrechtssystem aufgrund der dort vorherrschenden institutionellen Bedingungen zum Abbau sozialer Ungleichheit beizutragen vermag oder gar an deren (Re-)Produktion beteiligt ist, noch rar. Deshalb wurden in der hiesigen Studie 16 Qualitätsleitfäden bzw. Arbeitsanweisungen aus sieben Bundesländern analysiert, die Soziale Arbeit in der (Jugend-)Gerichtshilfe, Bewährungshilfe oder in den Sozialen Diensten im Vollzug einsetzen bzw. berücksichtigen soll. Dabei wurde ein intersektionalitätstheoretischer Zugang gewählt, so dass nicht nur einzelne soziale Kategorien wie Geschlecht, soziale oder ethnische Herkunft in den Fokus kamen, sondern auch die wechselseitigen Kreuzungen dieser Differenzmerkmale, nach denen Menschen kategorisiert und mit sozial ungleichen Lebenschancen ausgestattet sind. |
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| 4. Lisa Krumme Zum narrativen Potenzial von GeräuschenKönnen Geräusche mehr sein als bloßes Beiwerk zu Wort und Musik? Wie werden sie in heutigen (Hörspiel-) Produktionen eingesetzt? Und wie hat sich ihre Position im Hörspiel im Laufe der Geschichte verändert? Welches Potential hält das Zeichensystem der Geräusche bereit? Können sie autark narrativ wirken? Auf diese und weitere bislang selten gestellte Fragen gab es lange Zeit kaum Antworten im (medien-) wissenschaftlichen Diskurs. Unter Rückbezug auf bestehende Theorien aus den Bereichen der Narrativität, der Semiotik, der Audiorezeptions- und der Hörspielforschung bildet die vorliegende Arbeit einen ersten Ansatz zu einer umfassenderen Theorie der Geräusche, in dem diese als eigenständiges Zeichensystem betrachtet und bezüglich ihrer Fähigkeit, Narrative zu bilden, untersucht werden.
Lisa Krumme (2018): Zum narrativen Potenzial von Geräuschen Studies in Social Sciences and Culture. Aus der Forschung des Fachbereiches Sozial- und Kulturwissenschaften (4), Düsseldorf, 41 Seiten.
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3. Danny Kröger Politisches Handeln der Fachkräfte in der Düsseldorfer Flüchtlings-sozialarbeitSoziale Arbeit hat ein politisches Mandat! – diese Behauptung steht im Mittelpunkt eines langen, aber bislang ungelösten Streits innerhalb von Disziplin und Profession. Weniger umstritten ist, dass die aktuelle Situation im Bereich Flucht und Asyl eine der größten Herausforderungen Deutschlands für die kommenden Jahre darstellt. Bei den Geflüchteten handelt es sich dabei um eine Personengruppe, deren Lebensumstände sehr stark von der aktuellen Politik und deren Gesetzgebung geprägt sind, die aber gleichzeitig aufgrund ihres rechtlichen Status kaum bis gar nicht in der Lage zur politischen Einflussnahme ist. Eine Verknüpfung dieser beiden Themen ermöglicht die Frage, inwiefern die Fachkräfte der Düsseldorfer Flüchtlingssozialarbeit kommunalpolitische Prozesse bezüglich des Umgangs mit Geflüchteten beeinflussen. Vor dem Hintergrund des Diskurses um ein politisches Mandat Sozialer Arbeit sowie des Konzepts ‚Sozialarbeitspolitik‘ als theoretischem Bezugsrahmen erfolgte die empirische Auseinandersetzung mit dieser Frage mittels Expert_inneninterviews mit solchen Fachkräften. Das gewonnene Material wurde dann mithilfe des thematischen Codierens ausgewertet. Die Fachkräfte betrachten politisches Handeln demzufolge als festen Bestandteil ihres Arbeitsauftrages und gestalten es anhand von diversen Handlungsstrategien und Methoden, die auch im Konzept ‚Sozialarbeitspolitik‘ beschrieben werden. Eine besondere Bedeutung wird dabei der Öffentlichkeitsarbeit zugeschrieben. Insgesamt werfen die Forschungsergebnisse erste Schlaglichter auf unterschiedliche Aspekte politischen Handelns von Fachkräften in der kommunalen Flüchtlingssozialarbeit. Darüber hinaus werden an diesem Beispiel Möglichkeiten und Grenzen politischen Handelns von Fachkräften Sozialer Arbeit diskutiert sowie der Bedarf des Konzepts ‚Sozialarbeitspolitik‘ an weiterer Differenzierung und Weiterentwicklung aufgezeigt.
Danny Kröger (2017): Politisches Handeln der Fachkräfte in der Düsseldorfer Flüchtlings-Sozialarbeit
Studies in Social Sciences and Culture. Aus der Forschung des Fachbereiches Sozial- und Kulturwissenschaften (3), Düsseldorf, 42 Seiten.
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| 2. Diana Auth, Mirjam Dierkes, Simone Leiber & Sigrid Leitner Reconciling employment and elderly care within the "adult worker model": typical arrangements of caring sonsReconciling work and family life is one of the main issues of welfare state policies in the fields of childcare and long-term care. On that account, policy and research are focused almost exclusively on women – often on the reconciliation of work and childbearing – and social policy at the state level. In our study, we concentrate on men who reconcile gainful employment with elderly care, and we include the company level – a level of analysis often neglected in traditional theoretical approaches and typologies of comparative welfare state research. In Germany, during the last decade, the share of sons who are responsible for taking care of their elderly relatives has remarkably increased. In our qualitative research, we carried out comparative case studies in eleven German companies. We conducted around 60 interviews with male employees caring for an elderly relative, as well as with members of the works councils and human resources departments in different kinds of companies. We analysed which familial, social, professional, legal as well as occupational resources are central for these men, how they cope with reconciling work and care, and which gaps in the welfare system they identify. Interestingly, the overwhelming majority of the caring sons claim not to have problems in reconciling work and care, although they spend significant time on caring. In this paper we try to explain this pattern by looking at their typical care arrangements. We found that while women tend to organise employment around care, men rather seem to organise care around their employment. Given the feminist critique of the “adult worker model” this is an interesting result and needs theoretical reflection. Do men have the solution to the care-blindness of the “adult worker model” without falling into the “cold modern model of care”? Which resources are mainly used in “adult worker care arrangements”? Where are the limits of the approach?
Diana Auth, Mirjam Dierkes, Simone Leiber, Sigrid Leitner (2017): Reconciling employment and elderly care within the "adult worker model": typical arrangements of caring sons
Studies in Social Sciences and Culture. Aus der Forschung des Fachbereiches Sozial- und Kulturwissenschaften (2), Düsseldorf, 20 Seiten.
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| 1. Hans Leifgen „Westliche“ Menschenrechte als allgemeingültiger Bezugsrahmen? Zur medialen Darstellung der Menschenrechtslage im muslimisch geprägten MalaysiaDas Islambild in Deutschland wird durch Medienberichte und kontrovers geführte Menschenrechtsdiskurse mitbestimmt. Der vorliegende Artikel thematisiert exemplarisch die Menschenrechtsberichterstattung „westlicher“ Medien über eine muslimisch geprägte Region. Im Mittelpunkt des Interesses steht dabei die Frage, wie die Menschenrechtslage im muslimisch geprägten Malaysia in den Medien Spiegel und Focus dargestellt und ob bzw. wie in der Berichterstattung ein Zusammenhang zwischen der Menschenrechtslage und der Religion Islam hergestellt wird. Ziel der Untersuchung ist es, auf Basis der Diskurstheorie exemplarische Erkenntnisse darüber zu gewinnen, welche gesamtgesellschaftlichen Bilder – insbesondere auf das Islambild in Deutschland – die Berichterstattung hat. Zu diesem Zweck diskutiert der Artikel, wie bei der Berichterstattung Wirklichkeit konstruiert und welcher menschenrechtliche Bezugsrahmen verwendet wird.
Hans Leifgen (2016:) „Westliche“ Menschenrechte als allgemeingültiger Bezugsrahmen? Zur medialen Darstellung der Menschenrechtslage im muslimisch geprägten Malaysia Studies in Social Sciences and Culture. Aus der Forschung des Fachbereiches Sozial- und Kulturwissenschaften (1), Düsseldorf, 27 Seiten
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