Promovieren am Fachbereich SK
Am Fachbereich SK werden zahlreiche Promotionsprojekte durchgeführt, die meisten davon als kooperative Promotionen zwischen der HSD und einer Universität. Ein Teil der Arbeiten ist in kooperative Promotionskollegs eingebettet.
Der Fachbereich bietet ein Promotionskolloquium an, in dem Forschungsdesigns, erste Ideenentwürfe, empirisches Material, theoretische Problemstellungen und auch allgemeine Fragen und Hürden des Promotionsprozesses besprochen werden. Derzeit findet es jeden geraden Monat am letzten Mittwoch statt.
Hier finden Sie alle Promotionsprojekte von Promovend*innen und Mitarbeiter*innen des Fachbereich SK.
Weitere Informationen über Promotions-möglichkeiten an der HSD und unserem Fachbereich
Promotionsmöglichkeiten am Fachbereich SK
Habitus, Ressourcen und Studienstrukturen – eine qualitativ-empirische Untersuchung zu Passungsverhältnissen im Fachhochschulstudium
(Arbeitstitel)
Sabine Evertz
Im
Erkenntnisinteresse des Promotionsvorhabens stehen Passungsverhältnisse
zwischen Studienstrukturen der Fachhochschule
(akademische und fachkulturelle Strukturen) und den Voraussetzungen der
Studierenden (Habitus und Ressourcen, etwa Kapitalausstattungen nach Bourdieu). Die übergeordnete bildungssoziologische Ausgangsfrage
des Promotionsvorhabens ist, inwieweit Fachhochschulstrukturen als Mechanismen
sozialer Selektivität im Studium wirken und über sie vorhandene
gesellschaftliche Ungleichheiten (re)produziert oder aufgebrochen werden.
Konkret steht dabei die Aufdeckung von Habitus-Struktur-Konstellationen im
Fokus. Einschlägige Studien der Studierendenforschung verweisen auf die
Bedeutung von milieu- und geschlechterspezifischen Erfahrungen im Studienverlauf,
weshalb der Untersuchungsfokus auf den Ungleichheitsdimensionen soziale
Herkunft und Geschlecht liegt, die intersektionalen Forschungsansätzen folgend
in ihren Wechselwirkungen mit weiteren Dimensionen analysiert werden. Für die
Untersuchung wurden Studiengänge der Sozialen Arbeit und
Ingenieurwissenschaften gewählt.
Betreuung:
kooperative Promotion HSD - Uni Duisburg-Essen
Nutzen der Sozialpädagogik in der außerbetrieblichen Berufsausbildung
Eine empirische Untersuchung der Perspektive von Nutzerinnen und Nutzern (Arbeitstitel)
Katja Jepkens
Der Wandel vom fürsorglichen zum aktivierenden Sozialstaat beeinflusst die Arbeit der sozialpädagogischen Fachkräfte in den sozialen Dienstleistungen am Arbeitsmarkt und damit in Maßnahmen der außerbetrieblichen Berufsausbildung. Sie bewegen sich zunehmend in einem Spannungsfeld zwischen arbeitsmarktpolitischen Vorgaben und professionellen Ansprüchen, zwischen kurzfristiger, schneller Arbeitsmarktintegration und nachhaltiger, individueller Förderung, zwischen Employability und Ganzheitlichkeit. Soziale Arbeit muss unter diesen Bedingungen einerseits ihre Position finden und ist
andererseits durch die Arbeitsverwaltung gefordert, ihren Beitrag zum Maßnahmeerfolg zu beweisen. Welchen Nutzen die Soziale Arbeit unter diesen
Bedingungen in der Maßnahme BaE aus Sicht der Nutzer_innen (noch) hat, soll anhand einer qualitativen Untersuchung im Rahmen der sozialpädagogischen Nutzerforschung untersucht werden.
Betreuung:
kooperative Promotion HSD - Uni Duisburg-Essen
Zivilgesellschaftsdiskurse in der deutschen Afrikapolitik 1998 - 2013 (Arbeitstitel)
Sara Madjlessi-Roudi, M.A.
In den vergangenen Jahren ist Zivilgesellschaft zu einem wichtigen Akteur der internationalen und nationalen außen- und entwicklungspolitischen Auseinandersetzungen geworden. Auch im Fall der deutschen afrikapolitischen Diskurse wird häufig - und dabei zumeist positiv - auf Zivilgesellschaft Bezug genommen, wenn es darum geht außenpolitisches Handeln zu legitimieren. Ziel des Dissertationsvorhabens ist es, Aufschlüsse
über das Wissen über Zivilgesellschaft und die dahinter stehenden Bedeutungszusammenhänge und Implikate im Fall der deutschen Afrikapolitik zu erhalten. Dies geschieht mittels eines diskurs- und machtanalytischen Ansatzes, anknüpfend an die theoretischen Auseinandersetzungen von Michel Foucault. Ausgehend von dieser theoretischen Perspektive wird vorausgesetzt, dass der Begriff seine Bedeutung im Kontext unterschiedlicher politischer Positionen innerhalb deutscher Afrikapolitik erfährt und die diskursive Auseinandersetzung nicht losgelöst von ökonomischen, kulturellen und geopolitischen Machtgefügen und Interessen zu sehen ist. Zivilgesellschaftsdiskurse müssen in ihrer Eingebundenheit in strategische Kämpfe um Hegemonie gesehen werden. Sie können daher nur verstanden werden, wenn ihre Verknüpfung mit anderen Diskursen und angerufenen Akteuren, wie beispielsweise Staat und Privatwirtschaft, analysiert wird. Hier besteht eine Forschungslücke, die das Dissertationsvorhaben mittels der Methode der Kritischen Diskursanalyse (KDA) nach Siegfried Jäger (2013) schließen will, um so zum Verständnis der Entwicklung afrikapolitischer
Auseinandersetzungen der vergangenen Jahre beizutragen.
Betreuung:
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Prof. Dr. Aram Ziai (Uni Kassel)