Zukunftsfähig!? Organisationswandel und Führungskräfteentwicklung in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit. Untersucht am Beispiel der Träger bzw. Initiativgruppen des Paritätischen Jugendwerks in Nordrhein‐Westfalen
Hintergrund
Die Offene Kinder‐ und Jugendarbeit (OKJA) ist ein Segment der Sozialen Sicherung in der Bundesrepublik Deutschland und steht in diesem Kontext für eine besondere Art und Weise der Einbindung von jungen Menschen in spezifische Angebotsstrukturen, die vergleichsweise niedrigschwellige Zugänge bereitstellen und Prinzipien wie Offenheit, Freiwilligkeit oder Partizipation umsetzen. In ihrer Funktionserfüllung wird die OKJA vor Ort von vielfältigen Entscheidungen und Entwicklungen beeinflusst, die die Rahmenbedingungen
der Arbeit gewissermaßen von Außerhalb konturieren. Die vielfältigen externen Herausforderungen nötigen der OKJA insgesamt – wie vielen anderen Arbeitsfeldern der Kinder‐ und Jugendhilfe auch – Anpassungsstrategien ab, die auf der Ebene der Verbände und Netzwerke, vor allem aber auf der Träger‐ bzw. der Einrichtungsebene entwickelt werden müssen. Dabei ist offensichtlich, dass es häufig zu einem Widerstreit zwischen den Erwartungen von Organisationsumwelten und den internen Prinzipien, Logiken und Arbeitsweisen kommt. Mit Blick auf diese Herausforderungen scheinen sich insbesondere die Anforderungen an Führungs‐ und Leitungspersonen zu erhöhen, die hinsichtlich unterschiedlicher externer und interner Erfordernisse erfolgreich vermitteln müssen.
Ziel
Am Beispiel der Träger bzw. Initiativgruppen des Paritätischen Jugendwerks in Nordrhein-Westfalen untersucht das Projekt, das an dem Forschungsschwerpunkt Wohlfahrtsverbände/Sozialwirtschaft angesiedelt ist, welche externen Herausforderungen und Modernisierungserfordernisse von den Trägern/Organisationen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit wahrgenommen werden und wie erfolgreich sie darauf reagieren. Von besonderer Bedeutung wird dabei die Beantwortung der Fragen sein, welche Modelle der Führung/Leitung bzw. der Corporate Governance sich dabei als angemessen erweisen und wie die Managementaufgaben der Führungskräfteentwicklung und des geplanten Wechsels von Führungskräften bewältigt wird.
Forschungsdesign
Analysiert wird dies mit Hilfe einer schriftlichen Befragung sämtlicher Träger der Offenen Arbeit, die im Paritätischen Jugendwerk organisiert sind. Auf der Grundlage der quantitativen Umfrageergebnisse werden anschließend vertiefende Fallstudien durchgeführt, in deren Rahmen Führungspersonen ausgewählter Träger leitfadengestützt interviewt werden.