Hochschule Düsseldorf
University of Applied Sciences
Fachbereich Sozial- & Kulturwissenschaften
Faculty of Social Sciences and Cultural Studies

​Das Menschenrecht auf politische Partizipation soll es Menschen ermöglichen, selbst politisch zu handeln und die gesellschaftlichen Verhältnisse mitzugestalten. Dem Staat erwächst daraus die Pflicht, nicht nur Beteiligung nicht zu verhindern, sondern die zivilgesellschaftliche Partizipation und die Einbeziehung von Betroffenen konkret zu fördern.

Bereits in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte werden die politischen Teilhaberechte jedem Menschen zugesprochen; so bestimmt Art. 21 Nr. 1 AEMR, dass jeder Mensch das Recht hat, an der „Gestaltung öffentlicher Angelegenheiten seines Landes unmittelbar oder durch frei gewählte Vertreter teilzunehmen.“

Während die internationalen Menschenrechtsgarantien sich nicht auf ein universell geltendes Demokratieverständnis festlegen, betrachtet die Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (EMRK) eine pluralistische und demokratische Staatsform als unabdingbaren Bestandteil eines europäischen Staatsverständnisses und und verweist dazu auf die Präambel der Europäischen Menschenrechtskonvention.

Die beiden am weitesten akzeptierten internationalen Menschenrechtskonventionen haben das Menschenrecht auf Partizipation weiter gestärkt. Art. 29 der Behindertenrechtskonvention verpflichtet die Vertragsstaaten zu garantieren, dass Menschen mit Behinderungen ihre politischen Rechte gleichberechtigt mit anderen wahrnehmen und wirksam und umfassend am politischen und öffentlichen Leben teilhaben können. Nach Art. 12 der Kinderrechtskonvention sind alle Vertragsstaaten verpflichtet, Kindern und Jugendlichen „in allen das Kind berührenden Angelegenheiten” zu beteiligen (vgl. dazu auch § 8 SGB VIII). 

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​Aktuelle Publikationen

Eberlei, Walter / Neuhoff, Katja / Riekenbrauk, Klaus (2018): Community Organizing / Gemeinwesenarbeit. In: dies.: Menschenrechte - Kompass für die Soziale Arbeit. Stuttgart, 76-85

Aktuelles Lernforschungsprojekt

Wie werden Kinder und Jugendliche an der kommunalen Jugendhilfepolitik beteiligt. In einem Lehr-/Lernforschungsprojekt untersucht Prof. Eberlei diese Frage gemeinsam mit Studierenden (Sommersemester 2020 / Wintersemester 2020/21). Mehr Infos hier.

Partizipation - internationale Fragen

Prof. Eberlei hat viele Jahre zu Fragen politischer Partizipation in internationalen Kontexten geforscht. Hier einige Publikationen, die in diesem Kontext entstanden sind:

  • (2015): Zivilgesellschaft und Entwicklungsregime – Agenda-Setting und Regime-Building im Post-2015-Prozess. In: Zeitschrift für Außen- und Sicherheitspolitik: Band 8, Heft 2 (2015), Seite 611-631.
  • (2014): Wirkungen und Erfolgsbedingungen zivilgesellschaftlicher politischer Arbeit in Subsahara Afrika. In: ders. (Hrsg.): Zivilgesellschaft in Subsahara Afrika. Wiesbaden 2014, 1-33
  • (2008): Wachsender Einfluss zivilgesellschaftlicher Akteure in afrikanischen Entwicklungsprozessen. In: Afrika Spectrum 43 (2008) 3: 309-332
  • (2007): Accountability in Poverty Reduction Strategies: The Role of Empowerment and Participation. (= World Bank, Social Development Paper, 104). Washington D.C. Download here. (access 05/2015).
  • (2007): Stakeholder Participation in Poverty Reduction. (= INEF Report, 86). Duisburg
  • (2005): Entwicklungspolitik fair-ändern: Zivilgesellschaftliche Kampagnen in Deutschlandin: Brunnengräber, Achim / Klein, Ansgar / Walk, Heike (Hg.): NGOs im Prozess der Globalisierung: Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung,S.386-416
  • (2002): Partizipation in der Armutsbekämpfung. Mindeststandards für zivilgesellschaftliche Beteiligung in nationalen PRS-Prozessen. (= Schriftenreihe Gerechtigkeit und Frieden der Deutschen Kommission Justitia et Pax, ARB 96). Bonn 2002. Englische Fassung: Elementarystandards of participation in national PRSP processes. Bonn: Joint ConferenceChurch and Development (GKKE).