Hochschule Düsseldorf
University of Applied Sciences
Fachbereich Sozial- & Kulturwissenschaften
Faculty of Social Sciences and Cultural Studies

​​​​​​​​​​Sucht – Kommune – Nutzer:innen​​

Perspektiven für Praxis, Wissenschaft und Politik

​Fachtag am 27.09.2024, Hochschule Düsseldorf, 10 bis 16 Uhr

Der Fachtag stellt aktuelle Forschungsergebnisse zu kommunaler Sucht- und Drogenpolitik und zu nutzer:innenorientierter Forschung in der Suchthilfe vor und bringt ​sie miteinander in Dialog. Im Zentrum stehen insbesondere Angebote und Politiken rund um so genannte harte Drogen wie Opioide und Kokain. 

In Keynotes werden die beiden Perspektiven kommunaler Sucht- und Drogenpolitik auf der einen und Nutzer:innenforschung auf der anderen Seite geschärft. In den anschließenden Panels werden wissenschaftliche Erkenntnisse aus ausgewählten Kommunen und spezifische Nutzer:innengruppen erörtert und diskutiert. Das detaillierte Programm finden Sie unten. 

​Der Fachtag richtet sich an Vertreter:innen aus Praxis und Wissenschaft der Suchthilfe, Akteur:innen der Kommunalpolitik und -verwaltung, der Selbstorganisation, Studierende und Promovierende im Themenfeld sowie andere interessierte Fachpersonen.

Die Anmeldung zum Fachtag ist bis zum 20.09.2024 möglich. Da nur eine begrenzte Anzahl Plätze zur Verfügung steht, empfehlen wir eine frühzeitige Anmeldung.​​​

​Hier kom​men Sie zu​r​ Anm​eldung​​


​​Hinweise zur Anmeldung:

  • Bitte melden Sie sich in unserem Online-Anmeldeportal mit einer E-Mail-Adresse an, die Sie regelmäßig abrufen. Vermeiden Sie Tippfehler! Ansonsten können wir Ihre Anmeldung nicht bestätigen und haben wir keine Möglichkeit, Kontakt mit Ihnen aufzunehmen.
  • Nach erfolgreicher Anmeldung erhalten Sie eine Anmeldebestätigung. Dies kann einige Minuten dauern. Falls Sie keine Bestätigung erhalten, melden Sie sich bitte nicht erneut an, sondern kontaktieren Sie uns per Mail.
  • In der Anmeldemaske erhalten Sie die Möglichkeit, sich zu den einzelnen Panels anzumelden. Auch hier bestehen jeweils nur begrenzte Kapazitäten.
  • Für die Teilnahme am Fachtag werden keine Teilnahmegebühren erhoben.

Hinweis zum Programm:
  • Zur Sichtung des Programms bitte runterscrollen.

  • Für eine bessere Ansicht des Plakats bitte auf das Bild klicken.




Programm

27.09.2024



AB 9:00

Anmeldung und Begrü​​ẞ​​​​ungs-Kaffee  

​Im Rahmen des Fachtags präsentiert der Psychiatrie-Verlag eine Auswahl an Publikationen zu den Themen Suchthilfe, Sozialpsychiatrie und Teilhabe.     


​​10:00 - 11:30​

Begrü​​ẞ​​​​un​g und Hauptvorträge

​                                                                                         

​​​Hauptvortrag I:
​Kommunale Gestaltungsmöglichkeiten von Drogenpolitik und Suchthilfe

Prof. Dr. Heino Stöver I Frankfurt University of Applied Sciences

Hauptvortrag II:​ 

Drogenpolitik von den Nutzer:innen aus denken -
Einblicke in Ergebnisse der sozialpädagogischen Nutzer:innenforschung  

Prof. Dr. Rebekka Streck I Evangelische Hochschule Berlin




11:30 - 12:00

Pause



12:00 - 13:00

1. Panelphase                                                                                                                   

Für eine genauere Beschreibung des Vortrags bitte auf den Titel klicken.


​​​​​Panel A​

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01 Zwischen Risikoumfeld und psychosozialen Notlagen – Einblicke in die offene Drogenszene am Kölner Neumarkt​ ​I Dan​iel Deimel, Technische Hochschule Nürnberg​

Prof. Dr. Daniel Deimel, Technische Hochschule Nürnberg

Die größte Drogenszene ist im Kölner Stadtgebiet am Neumarkt, einem zentral gelegenen Platz in der Innenstadt zu finden. In den letzten Jahren verstärkten sich einerseits die Konflikte rund um die Drogenszene im Sozialraum, welche mit einer umfangreichen Medienberichterstattung begleitet werden. Andererseits ist eine größere Verelendung der Konsument*innen und mehr wohnungslose Menschen im öffentlichen Raum zu beobachten. Hinzu kommt eine Zunahme des Crack-Konsums im öffentlichen Raum sowie in dem dort ansässigen Drogenkonsumraums. In der medialen Berichterstattung wird den Einrichtungen der Suchthilfe die Aufgabe zugesprochen, die Konflikte im Sozialraum zu beheben. Im Rahmen der Open Drug Scene Cologne-Studie wurden 119 Drogenkonsument*innen zu ihren Konsummustern, psychosozialen Problemlagen und ihrem Unterstützungsbedarf befragt. Zudem wurde im Rahmen von 20 Sozialraumbegehungen die offene Drogenszene und die damit einhergehenden Konflikte im Sozialraum kartiert. Hierdurch wird zudem das Risikoumfeld sichtbar, indem die Drogenkonsument*innen ihren Lebensmittelpunkt haben. Im Rahmen des Vortrages werden Ergebnisse der Studie präsentiert und gezeigt, welche Potentiale in Szenebefragungen liegen.

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02 Wie sehen Drogenkonsumierende in Köln ihre Situation? I Miriam Martin, FOGS GmbH

Miriam Martin, FOGS GmbH

Im Zuge von Evaluation und wissenschaftlicher Begleitung des Drogenhilfekonzepts in Köln wurde auch die Sicht drogenkonsumierender Menschen eingeholt: durch direkte Befragungen, durch ein Austauschgremium zwischen Gesundheitsamt und Konsumierenden sowie über partizipative Mappings. Ziel war, den Blick von Betroffenen auf ihre Situation und ihre (Bedarfs-)Einschätzungen unmittelbar zu erfassen und die Zielgruppe an Analyse- und Planungsprozessen zu beteiligen. Die Mappings fokussierten auf drei konkrete Sozialräume und wurden als offene Gesprächsrunden mit gemeinsamer Visualisierung/Dokumentation der Arbeitsergebnisse realisiert. Die Ergebnisse verweisen sowohl auf einige Lücken im Hilfeangebot als auch insbesondere auf Bedarf nach Entstigmatisierung, Akzeptanz und Beteiligung. ​

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​​​​Panel B​

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03 ​Das Leverkusener Modellprojekt „Gemeinsam sind wir stark (GSWS)“ für Menschen im Sozialleistungsbezu​g mit Suchtverhalten aus Sicht von Nutzer*innen I ​Ruth Enggruber & Dominique Lauber, Hochschule Düsseldorf​​

Prof. Dr. Ruth Enggruber &​ Dominique Lauber, Hochschule Düsseldorf 

Im Rahmen des Bundesprogramms „Innovative Wege zur Teilhabe am Arbeitsleben – rehapro“ wird in Leverkusen seit fünf Jahren ein Case Management Ansatz für Menschen im Sozialleistungsbezug mit Suchtverhalten erprobt (2019-2024). Aufgrund ihrer zumeist multiplen Problemlagen haben die Menschen oft Schwierigkeiten, die für sie passende Hilfe in dem in Deutschland nach Rechtskreisen und Trägern segmentierten Sozialleistungssystem zu erhalten. Das Leverkusener Case Management verbindet konsequent individualisierte flexible Einzelfallhilfe mit einer systematisch vernetzten Hilfelandschaft. Im ersten Teil des Panels B wird das Leverkusener Modellprojekt zunächst kurz vorgestellt; anschließend werden Forschungsergebnisse dazu präsentiert, wie Nutzer*innen dieses neue Angebot einschätzen.​

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04 Das Leverkusener Case Management aus Sicht von Fachpraxis und Kommunalpolitik I Bernward Grewer​, Caritasverband Leverkusen & Alexander Lünenbach, Sozialdezernent Leverkusen​

Bernward Grewer, Caritasverband Leverkusen & Alexander Lünenbach, Sozialdezernent Leverkusen​

Im zweiten Beitrag von Panel B​ kommen jeweils ein Vertreter aus der Praxis des Leverkusener Case Managements und der Kommunalpolitik zu Wort. Sie erläutern, was aus ihrer Sicht dafür spricht, den in dem sogenannten Modellprojekt „Gemeinsam sind wir stark (GSWS)“ erprobten Case Management-Ansatz zu verstetigen und welche Aktivitäten bereits in Leverkusen ergriffen wurden, um ihn als ein Regelangebot einzuführen.​

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13:00 - 13:45 

Veganes/Vegetarisches BuFFET



13:45 - 14:45

2. Panelphase​​                                 

Für eine genauere Beschreibung des Vortrags bitte auf den Titel klicken.



PANEL C

05 Steinzeit – Erfahrungen aus 20 Jah​ren Frankfurter Szenebefragung I Bernd Werse, Centre for Drug Research, Goethe-Universität Frankfurt a. ​M.​

Dr. Bernd Werse, Centre for Drug Research, Goethe-Universität Frankfurt a. ​M. 

Frankfurt gehörte mit dem „Frankfurter Weg“ zu den ersten deutschen Städten, in denen schadensmindernde Maßnahmen für Drogen Konsumierende etabliert wurden, aber seit Ende der 1990er Jahre auch zu den ersten Städten, in denen sich der Konsum von Crack etablierte. Im Rahmen des vom Drogenreferat der Stadt Frankfurt geförderten „Monitoring-System Drogentrends“ werden seit 2002 alle zwei Jahre 150 Angehörige der ‚harten Szene‘ mit einer Fragebogenerhebung befragt. Aus diesen Erhebungen lassen sich zahlreiche Änderungen im Konsum von Crack und anderen Substanzen wie auch Gesundheitszustand, Nutzung der Drogenhilfe, Repressionserfahrungen und anderen relevanten Thematiken nachvollziehen. ​

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06 Substitutionsbehandlung aus Nutzer:innenperspektive I Sebastian Bayer, Fixpunkt e.V. Berlin​

Sebastian Bayer, Fixpunkt e.V. Berlin 

In dem Dissertationsprojekt wird der Frage der Nutzung- bzw. der Nichtnutzung der Substitutionsbehandlung nachgegangen und damit verbunden der Frage nach Aneignungsprozessen hinsichtlich institutionell-gefasster Ziele der Substitutionsbehandlung. Mit Bezug zur sozialen, personenbezogenen Dienstleistungstheorie (Schaarschuch 1998) und der sozialpädagogischen Nutzungsforschung (Oelerich, Schaarschuch 2005), werden nutzungsfördernde und nutzungslimitierende Faktoren der Inanspruchnahme der Substitutionsbehandlung identifiziert sowie der subjektive Gebrauchswert der Behandlung ausgearbeitet.

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Panel D​​​

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​07 Nutzer:innenperspektiven zur Lebenssituation, Gesundheit und Versorgungsbedarfen älterer Drogenabhängiger I Ulrike Kuhn, Sozialdienst Katholischer Männer in Köln & ​Tanja Hoff, Katholische Hochschule NRW​

Dr. ​Ulrike Kuhn, Sozialdienst Katholischer Männer in Köln &​ Prof. Dr. Tanja Hoff, Katholische Hochschule NRW

Auf Basis der Erkenntnisse zweier BMBF-Studien (SANOPSA und Alters-CM3) soll dieser Beitrag einen Einblick in die zentralen Forschungsergebnisse bezogen auf die Lebenssituation und Versorgung älterer Drogenabhängiger geben. Hierbei wurden u.a. die Betroffenen selbst im Rahmen von Interviews nach ihrer gesundheitlichen Lage befragt, um ihre Bedürfnisse und Wünsche besser zu verstehen und um individualisierte und bedarfsgerechte Behandlungsansätze entwickeln zu können. Auch wenn sich hierbei Merkmale beschreiben lassen, die „typisch“ sind für diese Zielgruppe, gibt es „den“ älteren Drogenabhängigen nicht (Bolz et al. 2017), was im Kontext von Beratung und Betreuung im Bereich der Suchthilfe, der Altenhilfe und Pflege sowie in weiteren Sozial- und Gesundheitsbereichen berücksichtigt werden sollte.

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08 Was nützt älteren Opiatkonsumierenden die Sucht- und Drogenhilfe? I Ines Arendt, Freie Universität Bozen / Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung​

Dr. Ines Arendt, Freie Universität Bozen / Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung

Viele ältere opiatkonsumierende Menschen (45 Jahre plus) nutzen die Sucht- und Drogenhilfe seit vielen Jahren bis hin zu Jahrzehnten. Sie verfügen über einen ausgeprägten Erfahrungsschatz hinsichtlich dessen, was ihnen die Angebote der Soziale Arbeit in Sucht- und Drogenhilfe bringen und auf welche Weise sie in diesen Kontexten Unterstützung erfahren. In der abgeschlossenen Promotionsstudie (Arendt 2023) wurden sowohl ältere Opiatkonsumierende zu ihren Erfahrungen befragt als auch Fachkräfte der Sozialen Arbeit. Es hat sich gezeigt, dass sowohl in der Arbeitsbeziehung eine große Bedeutung liegt als auch in den Hilfen als Infrastruktur mit vielfältigen Mehrwerten aus Adressat*innensicht, wie zum Beispiel der Kontaktpflege, der praktischen Versorgung sowie dem Erfahren von Anerkennung und Zugehörigkeit.

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15:00 - 16:00                                                                                                                                                                   ​     ​

Abschlussdiskussion​


​​​Perspektiven der Nutzer:innen in der kommunalen Drogenpolitik und der Drogenhilfe

Mit Vertreter:innen aus Kommunalpolitik, Suchthilfe​ und Selbstorganisation


Stefan Baake (Ratsmitglied der Stadt Leverkusen); Claudia Schieren (JES Bundesverband/VISION e.V.); Trudpert Schoner (Suchtkoordinator der Stadt Düsseldorf).
 
                                                      

Weitere Informationen


Tagungsadresse:

Hochschule Düsseldorf  

Gebäude 3 Erdgeschoss 

Münsterstraße 156 

40476 Düsseldorf


​Die Hochschule ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln einfach zu erreichen. Sie liegt direkt neben dem S-Bahnhof Düsseldorf-Derendorf, 3 Stationen vom Düsseldorfer Hauptbahnhof entfernt. 

Für die Besucher:innen des Fachtags stehen unter der Hochschule kostenfreie Parkmöglichkeiten zur Verfügung.


Kontakt:

​Bei Fragen können Sie sich gerne an das Organisations-Team wenden:


​Prof. Dr. Ruth Enggruber


Prof. Dr. Christoph Gille
 

Dominique Lauber 


Juliane Hippel​​

​​ruth.enggruber@hs-duesseldorf.de christoph.gille@hs-duesseldorf.de dominique.lauber@hs-duesseldorf.de​ juliane.hippel@hs-duesseldorf.de​