Intensiver Austausch zwischen Forschung und Praxis
Quartiersarbeit spielt zunehmend
auch in der stationären Altenhilfe eine Rolle. Dies wurde auf der am 13.11.2015
im Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften durchgeführten Tagung ‚Quartiersorientierung
in der stationären Altenhilfe‘ nicht nur für die Forschenden einer aktuellen Studie
in Düsseldorfer Altenpflegeeinrichtungen, sondern auch für die gut 40 Teilnehmenden
– v.a. Führungs- und Fachkräfte der Altenhilfe sowie der kommunalen Verwaltung
– mehr als deutlich.
So wies Prof. Dr. Sigrid Leitner
von der TH Köln in ihrem Eröffnungsvortrag auf die Bedarfe und Ressourcen einer
alternden Gesellschaft und die damit einhergehenden Perspektiven für die
Soziale Arbeit hin bevor im Weiteren der Projektleiter der Studie, Prof. Dr. Reinhold
Knopp von der HS Düsseldorf, den Bedeutungszuwachs von Quartierskonzepten in
der Altenhilfe und Seniorenarbeit erläuterte. Im zweiten Teil der Fach- und
Praxistagung wurden die Ergebnisse der Düsseldorfer Studie ‚Sozialräumliche
Bezüge in der stationären Altenhilfe‘ von Prof. Dr. Christian Bleck und Anne
van Rießen vorgestellt und im Anschluss in fünf Arbeitsgruppen angeregt diskutiert
sowie um konkrete Ideen im Hinblick auf praktische Umsetzungen ergänzt.
Deutlich wurde sowohl in den
Ergebnissen der Studie als auch in den Arbeitsgruppen, dass in den stationären Altenhilfeeinrichtungen
in Düsseldorf einerseits bereits vielseitige Bezüge und Öffnungen zum Quartier
existieren (z.B. institutionelle Kooperationen sowie Raum- und Angebotsnutzungen
durch Quartiersbewohner_innen). Andererseits war jedoch auch festzuhalten, dass
‚Quartiersorientierung‘ in der alltäglichen Arbeit in der Altenhilfe häufig
eher diffus bleibt und einer konkreteren konzeptionellen wie strukturellen Berücksichtigung
auf den verschiedenen Ebenen bedarf. Hierzu lieferten auch die Resultate aus
den Arbeitsgruppen – differenziert für verschiedene Perspektiven (u.a. von
Leitung, Fachkräften, Ehrenamtlichen und Bewohner_innen) – zahlreiche Beispiele
und Hinweise. Auf diesem Wege förderte das Tagungsformat, das sich bewusst an
einen begrenzten und in der Fachpraxis und Verwaltung tätigen Teilnehmenden-Kreis
aus dem Düsseldorfer Raum richtete, einen produktiven Austausch zwischen ‚Forschung‘
und ‚Praxis‘, an dessen Ergebnisse auf beiden Seiten angeschlossen werden soll.
Die Vorträge und
Arbeitsgruppenergebnisse der Tagung sowie Informationen zu dem in Kooperation
mit dem Amt für soziale Sicherung und Integration der Landeshauptstadt
Düsseldorf durchgeführten und aus Mitteln der hochschulinternen
Forschungsförderung sowie der Dr. Rennebom/ Dr. Rützel Stiftung finanzierten
Forschungsprojekt finden Sie hier:
http://soz-kult.hs-duesseldorf.de/personen/bleck/forschungsprojekte