Am 3. Juli fand im Rahmen des Projekts „(Prekäre) Arbeitsbedingungen in der Sozialen Arbeit“ eine Info- und Diskussionsveranstaltung mit Vertreterinnen der Freien Arbeiter*innen Union (FAU) und des Deutschen Berufsverband für Soziale Arbeit (DBSH) statt. Es gab einen Vortrag zu Gewerkschaften und Tarifverträgen. Laurentia Bausinger (M. A. Empowerment Studies) referierte zu Auszügen ihrer in diesem Jahr bestandenen Master-Thesis: „Krisen und Kämpfe in der bezahlten und unbezahlten Sorgearbeit“. Absolut lesenswert!
Basics zum Thema „Rechte im Job“ finden sich in dieser Handreichung der FAU.
Nachdem detailliert erklärt wurde, wie eine Tarif-Entgelttabelle zu lesen ist, legte sich ein großes rotes Kreuz über die gesamte PowerPoint-Folie. Damit wurde signalisiert, dass Studierende in Care-Studiengängen in der Regel während Pflichtpraktika keinen Lohn für ihre Arbeit bekommen. Anu Aldenhoff erklärte:
„Das ist die erste Wertschätzung, die uns in sozialen Berufen eben nicht entgegengebracht wird.“
Arbeitgeber*innen hassen diesen Trick“ war der Titel, unter dem die drei Studierenden Paula Di Fonzo (2. Semester Sozialarbeit/Sozialpädagogik), Anu Aldenhoff (4. Semester Sozialarbeit/Sozialpädagogik) und Maximilian Fröhling (2. Semester Empowerment Studies) ihre Arbeit als studentische Mitarbeitende verrichteten. Sie hatten vor der Veranstaltung eine Umfrage unter den Studierenden des Fachbereichs Sozial- und Kulturwissenschaften der HSD durchgeführt. In weniger als einem Monat nahmen über 100 Studierende teil. Die Umfrage-Ergebnisse und Teile des Dokuments „Arbeitsbedingungen als Ausdruck gesellschaftlicher Anerkennung Sozialer Arbeit“ der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft wurden in der Veranstaltung thematisiert. Die Hans-Böckler-Stiftung hat hier noch aktuellere Informationen.
Die Umfrage-Ergebnisse zeigen beispielsweise, dass der überwiegende Teil der Studierenden nicht gewerkschaftlich organisiert ist und Gehaltswünsche wenig ambitioniert sind.
An der Veranstaltung nahmen 70-80 Personen teil, davon 20 digital. Zum Abschluss wurde auf die neu gegründete Gruppe Kritische Sozialarbeit Rheinland und die Landkarte für bezahlte und unbezahlte Praktika des jungen DBSH hingewiesen.
Vielen Dank für die Unterstützung an den Fachschaftsrat und die Solidarität von verschiedenen Seiten aus dem Fachbereich.