Fachgespräch
zwischen Leitungskräften von Jugendämtern und Trägern aus der
Region, Praxisreferat und Praxisbeauftragten am 26.09.2018 im
FachbereichBeate
Vinke als Leiterin des Praxisreferates und Ulrich Deinet als
Praxisbeauftragter des Fachbereichs luden VertreterInnen der
Jugendämter und Träger aus dem Bereich der Kinder- und Jugendarbeit
in die Hochschule ein, um über ein Thema zu sprechen, dass in der
Sozialen Arbeit sehr intensiv diskutiert wird. Der Fachkräftemangel
(Ausprägung, Ursachen und Lösungsstrategien) ist ein komplexes
Thema, bei dem es auch große regionale Unterschiede gibt. Um solche
Fragen zu erörtern wurden die Erfahrungen der 15 Teilnehmenden in
den Mittelpunkt gestellt, die von freien Trägern und Jugendämtern
aus der Region kamen und als Leitungskräfte sehr viel mit den
Fachkräften in den Einrichtungen zu tun haben. Ulrich Deinet spannte
in seinem Eingangsreferat das Thema deshalb auch weiter zur
Notwendigkeit einer besseren Personalentwicklung in der Jugendarbeit.
In
mehreren Runden zur Entwicklung von Lösungsstrategien ging es u.a.
auch um eine bessere Vernetzung zwischen Ausbildung und Praxis, ein
Thema, das sich auch an der HSD stellt. Einige Fachhochschulen haben
inzwischen auch schon mit dualen Studiengängen auf das Problem des
Fachkräftemangels reagiert, was aber nicht als einzige Lösung
erscheint und zahlreiche weitere Probleme auswirft. Die frühzeitige
Präsentation der Kinder- und Jugendarbeit als interessantes
Praxisfeld wurde ebenso diskutiert wie die wachsende Bedeutung von
Praktika. Neue Übergänge, Trainiee-Programme usw. müssen bessere
Brücken zwischen Ausbildung und Praxis, in den Berufseinstieg bauen.
Dabei wurde auch deutlich, wie große die Unterschiede zwischen den
Trägern und ihren jeweiligen Möglichkeiten in der Jugendarbeit
liegen. Auch Ausschreibungs- und Bewerbungsverfahren dauern zu lange,
es vergehen teilweise bis zu drei Monate zwischen Ausschreibung und
Stellenvergabe.
Berufspolitischer
Aspekte und das liebe Geld spielen eine große Rolle beim Thema
Fachkräftemangel: Die
Eingruppierung in der Kinder- und Jugendarbeit ist zu niedrig und
niedriger als anderen Bereichen, z.B. im ASD und verstärkt damit das
Problem des Fachkräftemangels aber auch der Notwendigkeit Fachkräfte
in diesem Feld zu „halten“ und ihnen Entwicklungsperspektiven zu
verschaffen. Im nächsten Jahr wird der neue Tarifvertrag verhandelt,
dabei muss es auch stärker um die Kinder- und Jugendarbeit gehen;
darin waren sich alle TeilnehmerInnen an dem Fachgespräch einig!
Auf
der
Seite der Forschungsstelle FSPE ist ein ausführliches Protokoll
des Fachgesprächs zu finden ebenso wie das Referat von Ulrich Deinet
zum Thema.